Am Donnerstag beginnen die großen Ferien und schon jetzt herrscht Chaos an den Flughäfen. Damit Sie am BER nicht schon die Nerven verlieren hier ein paar Tipps, wie Sie sich den Reisestart so angenehm wie möglich machen.
1. Rechtzeitig da sein
Es mag wie eine Binse klingen, doch wer rechtzeitig am Airport ist, der spart sich einen Haufen Ärger – auch, aber nicht nur in Corona-Zeiten. Trotz Vorabend- oder Online-Check-in reduziert frühes Erscheinen zuverlässig die Schweißperlen auf der Stirn. Allgemein empfehlen die meisten Fluggesellschaften, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen einzutreffen. Wenn Sie innerhalb von Europa fliegen, dann reicht ein Zeitpuffer von einer Stunde. Rechnen Sie aber mit Staus auf der Autobahn oder verspäteten Zügen, bedenken Sie Zeit für Formalitäten und Corona-Sicherheitsregeln. So vermeiden Sie unnötige Hektik und können sich ganz entspannt auf den Urlaub einstimmen, noch einen Kaffee trinken oder durch die Buchhandlung stöbern.
2. Anreise und Parken
Mit dem Parken am Flughafen ist es so eine Sache – vor allem wird es sehr schnell sehr teuer. Am besten ist es daher, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi zum Airport zu fahren. Doch auch das eigene Auto kann eine Option sein. So bietet zum Beispiel die Pension Laabs ganz in der Nähe des Berliner Flughafens BER einen Service an, der sich besonders bei frühen Abflügen lohnt. Hier kann man vor der Abreise übernachten und wird am nächsten Morgen mit dem hauseigenen Shuttle kostenlos zum Flughafen gebracht. Der Shuttle holt einen nach der Reise auch wieder ab, das eigene Fahrzeug parkt während des Urlaubs auf dem Firmengelände. Das ist deutlich billiger als direkt am Flughafen – und überdies um einiges entspannter.
3. Nicht zu viel Gepäck
Überlegen Sie sich gut, ob Sie wirklich fünf Hosen, 30 T-Shirts und zwölf Paar Schuhe für das Wochenende in Paris brauchen. Viele Fluggesellschaften berechnen Gepäck nach Gewicht und lassen sich das ordentlich bezahlen. So wird dann aus dem Billigflug schnell ein 400-Euro-Ticket. Wenn Sie sich unsicher sind, so planen Sie die Befüllung Ihres Gepäcks vorher. Gerollte Shirts beispielsweise brauchen weniger Platz als gestapelte, und Socken lassen sich vortrefflich in die Zwischenräume stopfen. Nehmen Sie ein Handwaschmittel mit, falls Sie länger bleiben, in den meisten Ferienwohnungen gehört eine Waschmaschine zur Ausstattung. Überlegen Sie sich, wie Sie Sachen am besten kombinieren können, und was Sie vergessen haben, können Sie zur Not auch vor Ort neu erstehen, es sei denn, Sie verbringen Ihren Urlaub in entlegenen Dschungelgebieten oder in Orten, wo schon eine Flasche Wasser zwölf Euro kostet.

4. Online-Check-in und Formulare ausfüllen
Checken Sie vor der Reise online ein, das erspart am Flughafen viel Zeit und Sie können direkt durch die Security gehen, ohne noch mal am Schalter der Fluggesellschaft anstehen zu müssen. Auch mit dem Gepäck funktioniert das: Machen Sie sich die Mühe und geben Sie Ihr Gepäck einen oder zwei Tage vorher auf, dann brauchen Sie am Reisetag nicht mehr anzustehen. Oder reisen Sie eben nur mit Handgepäck. Alle großen Fluglinien bieten mittlerweile Apps mit Push-Funktionen an. So können Sie sich darüber informieren, zu welchem Zeitpunkt Sie einchecken können oder ob sich Ihr Flug verschiebt.
5. Wartezeit füllen
Die Zeit am Flughafen dehnt sich zumeist wie in einem Stück von Samuel Beckett, Minuten werden zu Stunden und der Tag versickert zäh. Bereiten Sie sich auf außerplanmäßige Wartezeiten vor, laden Sie sich Filme oder Serien auf Ihr mobiles Gerät und denken Sie an Spielzeug für den Fall, dass Sie mit Kindern verreisen. Eine gute Möglichkeit für die Warterei ist, auch mal wieder ein Buch zu lesen oder eine Zeitung. Updaten Sie Ihre Musik auf dem Handy, und wenn es Ihnen nicht zu teuer ist, dann überbrückt ein Drink die Wartezeit.
6. An die Kinder denken
Wer mit Kindern verreist, der muss einige Sachen extra bedenken. Den Kleinen kann es schnell langweilig werden, daher gehören Spiele und Bücher auf jeden Fall ins Wartegepäck. Und bitte, bloß nicht das Lieblingskuscheltier vergessen! Ansonsten gilt, dass der Flughafenbetrieb an sich auch einiges an Faszination bietet. Koffer werden eingeladen, ausgeladen, Tankwagen an die Flugzeuge angeschlossen, und vielleicht erhascht man durch die Fenster des Flughafens sogar einen Blick auf die Piloten. Am BER gibt es für die schönsten Ausblicke eine Besucherterrasse, die täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist (Tickets online). Und für die Kleinsten stehen an der Flughafeninformation kostenlos Leihbuggys zur Verfügung.
7. Vor dem Abflug noch mal Ruhe
Wer nicht gern fliegt und die Nacht vor dem Abflug schon angezittert durchwacht, der braucht am Airport Entspannung. Aber auch jene beneidenswert entspannten Vielflieger, die schon vor dem Start der Maschine eingeschlafen sind, sollten sich für ihr Nickerchen ein Nackenkissen und eine Schlafbrille mitnehmen. So wacht man weniger gerädert und ohne Rückenschmerzen wieder auf. Gerade für die unbequemen Sitzbänke am Flughafen kann jedwede Polsterung nicht schaden. Behalten Sie Wertsachen immer in greifbarer Nähe, wenn möglich sogar direkt unter dem Arm. Ansonsten gibt es im Terminal 1 des BER auch einen Raum der Stille. Hier kann man unabhängig von der Konfession meditieren, beten oder sich einfach nur erholen.
8. Flanieren
Nehmen Sie sich die Zeit, ein Flughafen ist ein durchaus interessanter Ort, um Leute zu beobachten oder um ganz entspannt durch den Duty-free-Bereich zu schlendern. Versuchen Sie, einen Platz an einem der großen Panoramafenster mit Blick auf das Rollfeld zu ergattern: Nichts bringt einen mehr in Urlaubsstimmung als der Anblick startender und landender Flugzeuge.
9. Essen mitnehmen
Sofern Sie sich nicht in einem der vielen Flughafenrestaurants in Stimmung bringen wollen, denn die Preise sind meistens exorbitant, essen Sie vor Antritt ausreichend und vergessen Sie nicht, dass Sie keine Getränke oder Lebensmittel in den Sicherheitsbereich mitnehmen dürfen. Wasser und andere Speisen, die Sie im Duty-free-Bereich kaufen, dürfen Sie mit an Bord nehmen, aber ersparen Sie doch bitte Ihren Mitreisenden den Geruch lokaler Käsespezialitäten oder die italienische Dauerwurst mit Knoblaucharoma.


