Ein letztes Mal blicken wir auf den roten Teppich der diesjährigen Berlinale: Am Wochenende ging das Filmfestival mit der Verleihung der goldenen und silbernen Bären zu Ende. Ein festlicher Anlass – eigentlich.
Denn schon wieder schien nicht allen Gästen bewusst, dass es sich um einen Galaabend handelte. Umso mehr freuen wir uns um jene Besucherinnen und Besucher der Berlinale, die sich des glanzvollen Anlasses bewusst waren.
Guten Morgen, Berlin
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Wir haben die Bilder vom letzten roten Teppich der Saison gesichtet und durchsortiert:
Unsere Tops und Flops der Bärenverleihung.

TOP: Erst im transparenten Abendkleid mit asymmetrischen Tüll-Details von Acne, dann im sportiven Seidentop von Prada, dazu ein schmaler langer Rock – Lilith Stangenberg hat während der Festivaltage alles richtig gemacht. Auch am Samstagabend, an dem die Schauspielerin im schwarzen Zweiteiler mit federngesäumten Ärmeln, ebenso von Prada, zum großen Finale auf dem roten Teppich erschien. So geht Gala in modern – bitte mehr davon!Future Image/Imago

FLOP: Irgendwie hat der Aufzug des Schauspielers Ben Dahlhaus ein bisschen was von Stundenhotel – und zwar nicht unbedingt von der teuren Sorte. Nachtblau und nassglänzend: Die Materialien seines Jacketts und seines Hemdes erinnern ein bisschen arg an preiswerte Satinbettwäsche. Schade ist das, wäre es für den attraktiven Darsteller doch eigentlich ein Leichtes gewesen, positiv aufzufallen. Nächstes Mal vielleicht!Future Image/Imago

TOP: Glitzernde Ethno-Schnörkeleien, schwere Chandelier-Ohrringe, eine fluffige Oberjacke – ganz schön viel los im Outfit von Mariette Rissenbeek. Doch die Filmproduzentin bringt’s irgendwie rüber, trägt all den flitterigen Firlefanz mit Anmut und Würde; Chapeau für diesen originellen Auftritt. Und: Der italienische Filmkritiker Carlo Chatrian macht sich im perfekt geschnittenen Anzug als Begleiter ausgesprochen gut.Future Image/Imago

FLOP: Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales und Gleichstellung, und Ehemann Karsten Brack kamen Ton in Ton. Doch während Brack durch gediegene Einfallslosigkeit hervorstach, hatte sich Kiziltepe ein Minikleidchen übergeworfen und weil’s dann doch recht frisch war noch einen schwarzen Strumpf drübergezogen. Das ist eben, was man in Berlin für Glamour hält.Future Image/Imago

TOP: Wow! Auch auf dem Teppich vor der Preisverleihung zeigte Jurypräsidentin Lupita Nyong’o, was Stil ist, so geht roter Teppich und nicht anders. Im Gegensatz zu allen deutschen Promis machte Nyong’o auch mit ihren schulterfreien Pailettenkleid deutlich, dass sie das Festival respektiert und sich nicht zufällig verlaufen hat auf dem Weg zu einem Flohmarkt. Future Image/Imago

FLOP: Claudia Roth, Kulturstaatsministerin, konnte sich nicht entscheiden zwischen Abiball und Kneipenabend und hat dann halt das Schlimmste aus beiden Welten zusammengewürfelt: Robe zu Lederjacke. Soll das irgendwie ein ironischer Kommentar sein? Future Image/Imago

TOP: Und noch mal Jannik Schümann, schon wieder – der Mann schwamm schon in unseren vorangegangenen Berlinale-Tops-und-Flops ganz oben mit. Weil er „das nicht ganz leichte Spiel der auffälligen männlichen Gala-Garderobe meisterhaft beherrscht“ hatten wir dazu geschrieben – und können unsere Feststellung nun nur noch mal unterstreichen. Die Nadelstreifenhose guter Weite, die lässig hochgekrempelten Hemdärmel, die doppelreihige Weste mit offengelassenem Saum – wirklich cool und trotzdem elegant.Future Image/Imago

FLOP: Die rote Fliege ist ein Klassiker der maskulinen Abendgeraderobe – und sieht trotzdem irgendwie immer nach Bedienung aus. So auch bei Joe Chialo, dem man auf dem Berlinale-Teppich beinahe eine Getränkebestellung übermitteln wollen würde; fehlt eigentlich nur noch das große rechteckige Kellner-Portemonnaie. Das hat unser Kultursenator zwar zu Hause gelassen – dafür erwartet er offenbar noch einen wichtigen Reservierungsanruf. Anders ist die Mitnahme und Zurschaustellung eines Mobiltelefons auf dem roten Teppich kaum zu erklären.Future Image/Imago

TOP: Das zart schimmernde schwarze Abendkleid mit geflochtenem Träger-Detail von Emporio Armani, dazu glänzende Riemchensandalen und dezenter Schmuck von Bulgari – hier weiß jemand, wie roter Teppich wirklich geht! Bei „Germany’s Next Topmodel“, nicht unbedingt ein Hort des guten Geschmacks, wird das die ehemalige Reality-Kandidatin Soulin Omar wohl kaum gelernt haben. Eher hat sie sich durch eben solch versiert-glamourösen Auftritte vom Trash-TV emanzipiert. Recht so!Future Image/Imago

FLOP: Bären-Gewinnerin Emily Watson hat sich den Fuß gebrochen und kam an Krücken. Klar, dass man da auf High Heels verzichtet, aber müssen es gleich diese scheußlichen Asics-Sneaker sein? Das Tenniskleid, das auch nicht besonders gut geschnitten ist, tut sein Übriges, um klarzumachen, dass sich hier jemand beim Termin vertan hat. Future Image/Imago


