Brandenburger Landespokal

Sensation in Stahnsdorf: Oberligist wirft Energie Cottbus aus dem Pokal

Daniel Hemicker, Torhüter bei RSV Eintracht Stahnsdorf, hält im Elfmeterschießen dreimal – und wird zum Helden des Brandenburger Landespokal-Halbfinales.

Daniel Hemicker, Torwart des RSV Eintracht Stahnsdorf, hält im Brandenburger Pokal-Halbfinale drei Elfmeter gegen Energie Cottbus.
Daniel Hemicker, Torwart des RSV Eintracht Stahnsdorf, hält im Brandenburger Pokal-Halbfinale drei Elfmeter gegen Energie Cottbus.Matthias Koch/imago

Je länger das Halbfinale um den Brandenburger Landespokal an der Zille-Straße in Stahnsdorf dauerte, desto näher kam der Fußball-Oberligist RSV Eintracht der Sensation. Sollte der kleine Klub, der zum ersten Mal überhaupt im Pokal-Halbfinale stand, den Drittlisten FC Energie Cottbus aus dem Wettbewerb kicken? Sollte es sich rächen, dass der Titelverteidiger Torhüter Elias Bethke oder Spielmacher Tolcay Cigerci erst gar nicht im Kader hatte?

Nach 90 Minuten waren jedenfalls keine Tore gefallen. Aber der Cottbuser Dennis Slamar hatte in der 63. Minute nach einer Notbremse Rot gesehen. Nach 120 Minuten stand es noch immer 0:0. Nun wurde Torhüter Daniel Hemicker zum Helden. Stahnsdorfs Schlussmann hielt den Elfmeter von Energie-Kapitän Axel Borgmann. Dann griff er sich den Schuss von Lucas Copado. Und nachdem die Stahnsdorfer Schützen getroffen hatten und Hemicker auch den Ball von Tim Campulka abgefangen hatte, stürmten Teamkollegen, Betreuer, Trainer und so ziemlich alle 1800 Zuschauer, die sich zuvor auf dem Grashügel versammelt hatten, auf den Platz.

Riesenfete in Stahnsdorf nach Sieg über Energie Cottbus

„Einfach saugeil. Wir machen eine Riesenfete“, rief Hemicker aus dem Feierpulk ins Mikrofon des RBB. Was für ein Erfolg für den Tabellenführer der NOFV-Oberliga Süd. „Ich weiß nicht, ob wir das jemals wieder erreichen. Wir genießen es jetzt. Es zeigt, wo der Verein hinwill.“

Der Verein will zum einen in die Regionalliga, wie es Stürmer Matthias Steinborn angekündigt hatte, der seine Mannschaft gegen Cottbus unermüdlich antrieb, zum anderen in den DFB-Pokal. Dafür fehlt Stahnsdorf noch ein Sieg im Finale gegen den VfB Krieschow, der Luckenwalde mit 2:1 ausschaltete.

Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz unterdessen beschimpfte den Stahnsdorfer Rasen. Sensationen freuen meist nur die, die dafür sorgen. Wobei Energie ja auch noch eine Chance auf den DFB-Pokal hat – dafür muss Cottbus in Liga drei mindestens Vierter werden.