Als sich sein königlicher Kindheitstraum endlich erfüllt hatte, küsste Kylian Mbappé gleich mehrmals stolz das Wappen seines neuen Arbeitgebers. Der Superstar schwebte vor den Augen seiner Mutter Fayza und seines Vaters Wilfried im weißen Trikot von Real Madrid förmlich über den blauen Teppich, er schoss Bälle ins Publikum, winkte den über 80.000 frenetischen Fans im prall gefüllten Estadio Santiago Bernabéu strahlend zu – und gab voller Pathos auch noch ein Versprechen an seine Anhänger ab.
„Ich habe von diesem Tag geträumt, seit ich ein Kind bin. Und heute geht mein Traum in Erfüllung. Es ist unglaublich. Wow, es ist unglaublich, hier zu sein! Ich bin heute ein glücklicher Junge, ein sehr glücklicher“, sagte Mbappé bei seiner gigantischen Präsentation am Dienstag in fließendem Spanisch. Er sei „sehr glücklich, Teil des größten Vereins in der Geschichte des Fußballs zu sein“. Nun wolle er sein „Leben für diesen Verein und dieses Wappen geben“.
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Zidane, Pirri und Raúl sind mit von der Partie
Unweit von ihm auf der Bühne waren die 15 Königsklassen-Trophäen aufgereiht, die Real zu so einem besonderen Verein machen. Die in gewisser Weise aber auch eine Bürde darstellen. Der Angreifer soll als Frontmann den Klub zu weiteren Titeln führen, was in Anbetracht der zum Teil noch sehr jungen, aber doch schon sehr namhaften Mitspieler geradezu als Selbstverständlichkeit betrachtet wird. Ja, es gilt Titel zu verteidigen, nämlich den in der Champions League sowie den in der Primera División, wobei der FC Barcelona mit Wunderjunge Lamine Yamal sicherlich wieder der ärgste Widersacher sein wird.
Die Königlichen befeuerten den Hype um ihren neuen französischen Superstar jedenfalls mit dem gewaltigen Empfang, für Klubpräsident Florentino Pérez war es nicht weniger als ein „historisches Event“. Vereinsikonen wie Zinédine Zidane, Pirri und Raúl verfolgten die Show, die stark an Cristiano Ronaldos Begrüßung im Jahr 2009 erinnerte: 80.000 Fans hatten dem damaligen Heilsbringer zugejubelt.
Bei Mbappé waren noch mehr anwesend – wohl über 100.000 Anhänger versuchten, ein Ticket zu ergattern. Die Eintrittskarten waren zwar kostenlos, doch für teils horrende Preise auch auf dem Schwarzmarkt zu finden. Zuvor hatte der französische Starstürmer, der bei der EM aufgrund eines Nasenbeinbruchs doch arg gehandicapt war, den Medizincheck bestanden und seinen Fünfjahresvertrag unterzeichnet.
Zwar kommt der Starangreifer ablösefrei von Paris St. Germain, doch dem Vernehmen nach erhält er um die 100 Millionen Euro Handgeld. Sein Gehalt soll bei 15 Millionen Euro netto liegen. Refinanzieren wollen die Königlichen den Deal unter anderem mit Trikotverkäufen: Das weiße Shirt mit der legendären Nummer 9, die Real-Ikonen wie Karim Benzema, Ronaldo oder Alfredo Di Stéfano trugen, ist schon jetzt ein Kassenschlager, die Lieferzeit beträgt bereits einige Wochen.
Laut der Sportzeitung AS habe die Nachfrage „alle Erwartungen übertroffen“. Auch der Preis von über 100 Euro hindert die Fans nicht, die ihren neuen Superstar Mitte August erstmals in einem Pflichtspiel bestaunen können.


