Die harten Fakten waren in erster Linie das, was bei Hertha BSC die mitgereisten Fans, das Trainerteam und insbesondere die Mannschaft zufrieden stimmen konnten. Nach zwei Pflichtspielen in der 2. Bundesliga mit null Toren und null Punkten konnte der Bundesligaabsteiger im DFB-Pokal bei Carl-Zeiss Jena nicht nur den ersten Sieg in dieser Saison feiern, sondern die Abteilung Offensive beim 5:0 (1:0)-Sieg durch fünf Tore auch reichlich Selbstvertrauen tanken.
Carl-Zeiss Jena vergibt frühe Doppelchance, Hertha BSC trifft eiskalt
Der größte Wunsch in so einem Erstrundenspiel im DFB-Pokal ist natürlich ein frühes Tor. Dem Außenseiter nimmt es die Anfangsnervosität und nährt die Hoffnung auf die Überraschung, die in manchen Paarungen sogar in Richtung Sensation geht. Der Favorit hingegen kann mit einem Treffer in der Anfangsphase auf fremdem Platz den Emotionsstecker im Publikum und beim Underdog ziehen und erst gar keine eigene Nervosität aufkommen lassen. Im Duell Carl-Zeiss Jena gegen Hertha BSC wussten beide Teams am Sonnabend um die Bedeutung des frühen Tores, nur Sekunden lagen zwischen der Großchance auf der einen wie anderen Seite, die allerdings ganz unterschiedlich genutzt wurden.
Während Regionalligist Jena in der vierten Minute die im Vergleich zur Niederlage gegen Wehen Wiesbaden auf einer Position veränderte Hertha-Abwehrreihe (Marton Dardai rückte für Marc Oliver Kempf in die Innenverteidigung) düpierte, aber die schön herausgespielte Doppelchance gegen Hertha-Keeper Tjark Ernst nicht nutzen konnte, machten es die Berliner auf der Gegenseite besser. Nach einer Flanke von Jeremy Dudziak war Palko Dardai sehr gut in den Strafraum eingelaufen und traf per Kopf zum 1:0 (6.). Sein Vater und Trainer Pal Dardai hatte vor der Partie von einer „Ergebniskrise“ bei Hertha BSC gesprochen – mit der Führung im Rücken war die Unsicherheit des Saisonstarts nicht mehr zu sehen.
Hertha BSC entscheidet die Partie mit einem Dreierpack nach der Pause
Der Zweitligist, bei dem Suat Serdar erstmals in dieser Saison auf dem Platz stand, kontrollierte in der Folge Spiel und Gegner, ließ hinten keine Chance mehr zu und legte vorne nach der Pause abermals früh nach. Wie schon gegen Wiesbaden gelangte ein langer Einwurf von Fabian Reese zu Haris Tabakovic, wieder wählte der Schweizer den artistischen Torschuss, scheiterte diesmal aber nicht an der Latte, sondern traf aus dem Stand bei Fallrückzieher zum 2:0 (47.). Wieder ein frühes Tor zu Beginn einer Hälfte und diesmal ein noch stärkerer Wirkungstreffer für den Regionalligisten. Beim Doppelpack von Marco Richter (49./52.) boten die Gastgeber zu viele Räume an und waren nicht nah genug am Gegenspieler, was der Zweitligist bestrafte und damit die Partie praktisch entschieden hatte.



