Aufwand und Ertrag hatten schon eine Woche zuvor in Düsseldorf nicht gepasst. Da zeigte Hertha BSC zwar ein ansprechendes Spiel, ging aber als Verlierer vom Feld. Offensiv gefällig präsentierte sich der Bundesliga-Absteiger gegen den SV Wehen Wiesbaden auch am Freitagabend. Vor 40.075 Zuschauern im Berliner Olympiastadion aber blieb Hertha auch im zweiten Saisonspiel ohne eigenen Treffer, schien aber zumindest den ersten Punkt einfahren zu können. In der zweiten Minute der Nachspielzeit aber landete ein langer Eckball beim eingewechselten Lasse Günther und dessen Flachschuss im Hertha-Tor. Torwart Oliver Christensen brachte zwar noch seine Hand an den Ball, konnte ihn aber nur an den Innenpfosten lenken.
Ein Wettanbieter ist der neue Trikotsponsor von Hertha BSC
Tagsüber gab es erst einmal zusätzliche Arbeit für den Zeugwart. Waren die Spielerbrüste in Düsseldorf noch leer geblieben, so vermeldete Hertha BSC am Mittag einen neuen Trikotsponsor. Dort, wo in der Vorsaison noch Autohero stand, leuchtet seit Freitag ein dickes B für den neuen Trikotsponsor CrazyBuzzer – ein Wettanbieter. Das bringt dem Bundesligaabsteiger rund zwei Millionen Euro pro Jahr und „stellt einen wichtigen Schritt für Hertha BSC dar“, wie Geschäftsführer Tom Herrich zum Ein-Jahres-Deal sagte. Auf Gegenliebe bei allen Fans aber stößt dieser Deal nicht, wie kurz vor Beginn der Partie durch einige Pfiffe zu hören war, als im Mittelkreis das große Werbebanner des neuen Partners auf dem neuen Rasen ausgelegt wurde.
Auf diesen schickte Trainer Pal Dardai seine Mannschaft gegenüber der Auftaktniederlage in Düsseldorf, wie schon auf der Spieltagspressekonferenz angekündigt, zwangsweise auf zwei Positionen verändert. Jonjoe Kenny und Palko Dardai ersetzten die verletzten Deyovaisio Zeefuik und Marten Winkler. Ebenfalls vor der Partie hatte der Trainer eine offensive Ausrichtung seines Teams versprochen, welche auch vom Anpfiff weg erkennbar war. Schnörkellos suchte Hertha BSC den Weg nach vorne meistens über die Außenbahnen und die flinken Fabian Reese und Palko Dardai. Mehr als Halbchancen aber sprangen aufgrund schlechter Strafraumbesetzung nicht heraus, die auffälligste Szene von Stürmer Florian Niederlechner war ein Schuss, den er völlig freistehend am rechten Pfosten vorbeisetzte, aber bei dem er auch im Abseits stand.
Die größte Möglichkeit der ersten Hälfte hatten die Gäste und diese resultierte aus einem misslungenen Klärungsversuch der Hertha-Viererkette, der in den Füßen von Thijmen Goppels landete und dessen Schuss Oliver Christensen nur nach vorne abklatschen lassen konnte. Beim Nachschuss von Hyun-Ju Lee hatte der Hertha-Keeper Glück, dass der Ball am Tor vorbeiging und dort nicht zum 0:1 landete (12.). Zwölf Minuten später hatte Reese die beste Möglichkeit für die Gastgeber, konnte den Ball nach einem Konter aber nicht richtig platzieren.


