Auswärtsspiel in Hoffenheim

Vorbild Schalke 04: 1. FC Union Berlin ruft zu ungewöhnlicher Aktion auf

Im letzten Auswärtsspiel der Saison bei der TSG 1899 Hoffenheim will der 1. FC Union Berlin auch auf seine riesige Anhängerschaft bauen.

Die Fans des 1. FC Union Berlin freuen sich schon: Auch in der nächsten Saison gibt es mindestens drei internationale Auswärtsfahrten.
Die Fans des 1. FC Union Berlin freuen sich schon: Auch in der nächsten Saison gibt es mindestens drei internationale Auswärtsfahrten.Matthias Koch/imago

Es waren ungewöhnliche Szenen, die sich am Ostersonntag in der PreZero-Arena, der Heimspielstätte der TSG 1899 Hoffenheim, abspielten. Nicht etwa, dass die Partie zwischen den Kraichgauern und dem FC Schalke 04 (2:0) so mitreißend gewesen wäre. Nein, viel interessanter war das, was sich auf den Rängen der etwas mehr als 30.000 Zuschauer fassenden Arena zutrug.

Fast 15.000 Anhänger der Gäste waren mit zum Auswärtsspiel gereist und bevölkerten das Stadion. Über 90 Minuten waren nahezu ausschließlich die stimmgewaltigen Fans der Königsblauen zu hören. Möglich war das, weil das Stadion zu den Spielen der gastgebenden TSG nur ganz selten ausverkauft ist, viele Plätze auch diesmal leer geblieben wären.

Und genau diesen Vorteil will nun auch der 1. FC Union Berlin nutzen! Am Sonnabend (15.30 Uhr) sollen zum vielleicht schon entscheidenden Spiel um die Qualifikation zur Champions League möglichst viele Zuschauer mitreisen. Dazu ruft der Verein auf seiner Homepage und den Social-Media-Kanälen auf.

Der Gästeblock ist zwar schon voll, dafür können alle Unioner noch Tickets in den angrenzenden Blöcken F und I erwerben. Das Ziel: Heimspiel-Atmosphäre im Duell mit dem Abstiegskandidaten. Der Zuspruch der Öffentlichkeit lässt bei den Gastgebern in der laufenden Saison trotz oder gerade wegen der misslichen sportlichen Situation (Platz 14, 32 Punkte) arg zu wünschen übrig. Nur fünf der 16 Heimspiele waren ausverkauft, im Gegensatz dazu war das Stadion im Aufeinandertreffen mit dem VfL Bochum beispielsweise gerade einmal zur Hälfte gefüllt.

Ein Szenario, das bei den Heimspielen der Köpenicker im Stadion an der Alten Försterei undenkbar wäre. Immer wieder müssen Fans hoffen, Glück im Losverfahren zu haben, um ihre Mannschaft vor Ort anfeuern zu können. Diese Gelegenheit ergibt sich nun in Sinsheim, auch wenn die Anreise bei etwas mehr als 600 Kilometern Entfernung eine Weile dauert. Die wenigsten Union-Fans werden sich davon aber abhalten lassen ...