Vertragsverlängerung mit Yakin

Von wegen Schweiz! Urs Fischer wird nicht neuer Nationaltrainer

Schon vor der EM war spekuliert worden, dass Ex-Union-Trainer Urs Fischer die Schweizer Nationalmannschaft übernehmen könnte. Doch dazu kommt es nicht.

Urs Fischer führte den 1. FC Union Berlin in die Bundesliga und in die Champions League. Aktuell ist er ohne Job im Profifußball.
Urs Fischer führte den 1. FC Union Berlin in die Bundesliga und in die Champions League. Aktuell ist er ohne Job im Profifußball.David Inerlied/dpa

Noch bevor die Europameisterschaft Mitte Juni überhaupt angefangen hatte, stand Murat Yakin als Schweizer Nationaltrainer arg in der Kritik. In der Qualifikation hatte die Mannschaft kaum überzeugt, sich als Gruppenzweiter deutlich hinter Rumänien und gerade so vor Israel die Teilnahme am Turnier in Deutschland gesichert. Dürftige Leistungen wie beim 1:1 gegen Kosovo oder beim 3:3 gegen Belarus hatten viele Beobachter zweifeln lassen, ob der ehemalige Bundesliga-Profi (VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern) der richtige Mann am richtigen Ort sei.

Viele Schweizer wünschten sich noch im Frühjahr Urs Fischer als neuen Nationaltrainer. Der 58-Jährige hatte beim 1. FC Union Berlin über viele Jahre einen herausragenden Job gemacht, die Köpenicker erst in die Bundesliga und später dreimal in Serie in die internationalen Wettbewerbe geführt. Im November vergangenen Jahres trennten sich die Wege nach einer langen Negativserie.

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Zu einem Engagement Fischers als Coach seines Heimatlandes wird es nun allerdings (vorerst) nicht kommen. Der Schweizer Fußballverband hat sich mit Yakin auf eine Verlängerung seines Vertrages geeinigt. Genaue Details sollen auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt gegeben werden.

Die Nachricht, die der Verband am Freitag offiziell machte, konnte nach den jüngsten Eindrücken allerdings niemanden mehr überraschen. Im Gegensatz zur Qualifikation spielte die Schweiz bei der EM einen ansehnlichen Fußball, hatte Deutschland in der Gruppenphase schon am Rande einer Niederlage, warf im Achtelfinale souverän Italien aus dem Turnier und scheiterte in der Runde der letzten acht Mannschaften unglücklich im Elfmeterschießen an England.

Yakin wird nun zugetraut, die Mannschaft auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in zwei Jahren weiterzuentwickeln. Fischer dagegen, der sich selbst nie als möglicher Nachfolger ins Spiel gebracht hatte, wartet weiter auf einen neuen Trainerjob. In der Bundesliga hatte er im April den zwischenzeitlich beim VfL Bochum frei gewordenen Posten an der Seitenlinie nicht übernehmen wollen.