Urs Fischer standen die Ereignisse des Tages ins Gesicht geschrieben. Der „Deadline Day“, ein immer wieder ganz spezielles Datum im Profifußball, war für den Trainer des 1. FC Union Berlin nervenaufreibend. Der fünfmalige Champions-League-Sieger Isco sollte sich dem Kader der Eisernen anschließen, kam aber überraschend doch nicht. Am Abend dann, als der Schock langsam verdaut war, stand das Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg (2:1) auf dem Programm. Der Nervenschlacht zweiter Teil sozusagen.
Die Leistung von Debütant Aissa Laidouni erfreut Urs Fischer
Am Ende, der Tag war doch eigentlich schon geschafft, musste der Schweizer dann zur obligatorischen Pressekonferenz, auf der er sich noch einmal zu den wilden Geschehnissen des Tages äußern musste. Auch kein vergnügungssteuerpflichtiger Programmpunkt. Die Nachfrage zur Leistung von Debütant Aissa Laidouni ließ Fischer dann aber doch noch einmal aufblühen.
„Er hat das wirklich sehr gut gemacht. Es war für ihn nicht einfach bei einem solchen Spielstand, aber er hatte gleich gute Aktionen und hat sich etwas zugetraut“, freute sich der Trainer der Eisernen über das Debüt des Tunesiers. Fischer hatte Laidouni nach 63 Minuten auf den Platz geschickt, da stand es im Duell mit den Niedersachsen 1:1, das Spiel also auf Messers Schneide.
Der WM-Teilnehmer, der beim umstrittenen Turnier in Katar mit seinen Teamkollegen den späteren Vize-Weltmeister Frankreich geschlagen hatte, wirkte sofort bestens integriert, zeigte Spielwitz und deutete an, dass er auf lange Sicht eine echte Verstärkung sein kann. „An diesem Jungen werden wir noch Freude haben“, mutmaßte Fischer. Aus Gründen der Belastungssteuerung könnte Laidouni möglicherweise schon am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) im Duell mit dem FSV Mainz 05 ein Kandidat für die Startelf sein.
Rani Khedira macht Josip Juranovic ein großes Kompliment
In genau dieser stand Josip Juranovic schon zum zweiten Mal. Nach seinem Debüt beim 2:1-Auswärtssieg in Bremen bekamen ihn die Anhänger der Eisernen nun auch erstmals im Stadion An der Alten Försterei in Aktion zu Gesicht. Und die Vorstellung des Kroaten machte Lust auf mehr! Er bereitete nicht nur den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Robin Knoche vor, sondern zeigte sich auf der rechten Außenbahn als ständiger Aktivposten.
Mitspieler Rani Khedira adelte Juranovic nach der Partie mit der Aussage, dass er das Gefühl habe, der Winterzugang halte sich schon viel länger im Kreise der Mannschaft auf als erst zwei Wochen. Ein viel größeres Kompliment kann man einem neuen Spieler gar nicht machen.

Auf seiner Position konkurriert der Zugang von Champions-League-Teilnehmer Celtic Glasgow nun mit Kapitän und Publikumsliebling Christopher Trimmel. Der spielte zuletzt im Stadtderby bei Hertha BSC, blieb dafür gegen Wolfsburg 90 Minuten auf der Bank. Im modernen Sprachgebrauch würde man wohl von Jobsharing sprechen. Inwieweit sich Juranovic und Trimmel abwechseln oder ob einer von beiden auf Dauer doch die Nase vorn haben wird, dürfte sich schon im Verlauf des Monats Februar zeigen.


