Es ist ein wahres Überangebot, das Urs Fischer beim 1. FC Union Berlin aktuell im zentralen Mittelfeld zur Verfügung steht. Nacheinander haben die Köpenicker Alex Král, Brenden Aaronson und ganz aktuell Lucas Tousart unter Vertrag genommen. Verlassen haben den Verein in diesem Mannschaftsteil Paul Seguin (FC Schalke 04), Levin Öztunali (Hamburger SV) und Kevin Möhwald (KAS Eupen). Diese Rechnung scheint aufzugehen, doch die drei genannten Abgänge – insbesondere die beiden Letztgenannten – spielten in den sportlichen Planungen des Trainers vergangene Saison überhaupt keine Rolle.
Neben den drei Zugängen wollen Rani Khedira, Janik Haberer, Aissa Laidouni, Morten Thorsby, Aljoscha Kemlein und der weiter verletzt fehlende András Schäfer im Dreier-Mittelfeld der Eisernen mitmischen. Milos Pantovic, der abgegeben werden soll, wird in dieser Aufzählung schon gar nicht berücksichtigt. Neun Spieler also für drei Positionen. Und keinen davon sieht man als Dauer-Reservisten á la Öztunali oder Möhwald.
Beim Test-Sieg gegen Rapid Wien (3:0, Tore von Kevin Behrens und David Fofana), den am Mittwoch mehr als 17.000 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei sahen, war für Thorsby beispielsweise gar kein Platz im Kader. Klar, die Verantwortlichen müssen sich auf drei Wettbewerbe vorbereiten, Verletzungen und Sperren sind im Saisonverlauf ebenfalls nicht ausgeschlossen und trotzdem macht es den Eindruck, dass im Zentrum ein Überangebot herrscht.
Erste Fans spekulierten rund um den Test gegen den österreichischen Rekordmeister bereits über eine sehr viel längere Verletzungspause bei Schäfer als zunächst angenommen. Der Ungar gilt als großes Sorgenkind, spätestens nachdem in diesem Jahr gleich zweimal ein Comeback-Versuch misslang. Erst im Januar im Stadtderby bei Hertha BSC, dann im Mai, als er ein wichtiges Puzzleteil im Saison-Endspurt werden sollte. Der lädierte Fuß bereitet dem 22-maligen Nationalspieler große Probleme.


