Für den 1. FC Union Berlin war es ein gebrauchter Nachmittag. Sportlich kam die Mannschaft von Bo Svensson am Samstag in der Partie gegen das Tabellenschlusslicht VfL Bochum nicht über ein 1:1 hinaus – und dann folgte auch noch der mittlerweile viel diskutierte Feuerzeugwurf auf Gästekeeper Patrick Drewes, der ein juristisches Nachspiel nach sich ziehen wird.
Es war das unrühmliche Ende eines Nachmittags, der aus FCU-Sicht eigentlich gut begonnen hatte. Bereits vor dem Anpfiff bedankte sich Stadionsprecher Christian Arbeit bei den Union-Fans Joris und Torben, die beim Auswärtsspiel in Stuttgart nach einem medizinischen Notfall Erste Hilfe geleistet und einem anderen Unioner mit einer Herzdruckmassage das Leben gerettet hatten. Das ganze Stadion applaudierte den beiden Helden – und auch in der Folge herrschte auf den Rängen zunächst eine positive Atmosphäre.
„Kai Wegner, wer willst du sein: Berliner oder Spar-Schwein?“
Die Ultras rund um die Gruppen Wuhlesyndikat und HammerHearts blickten dabei auch über den Tellerrand des Sportlichen hinaus; gegen Mitte der zweiten Halbzeit kritisierten sie Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner mit deutlichen Worten. „Unkürzbar und soziale Notwendigkeit! Lokale Freizeitangebote und Jugendarbeit – Kai Wegner, wer willst du sein: Berliner oder Spar-Schwein?“, war auf vier großen Transparenten auf der Waldseite zu lesen.


