Bei den Köpenickern nur noch Ersatz

Beim 1. FC Union Berlin außen vor: Wechselt Jordan innerhalb der Bundesliga?

Schon seit längerer Zeit spielt Jordan Siebatcheu beim 1. FC Union Berlin keine sportlich tragende Rolle mehr. Der Stürmer könnte den Verein nun verlassen.

Allein auf weiter Flur: Jordan Siebatcheu wirkt beim 1. FC Union Berlin sportlich nur wenig integriert, könnte in diesem Sommer noch wechseln.
Allein auf weiter Flur: Jordan Siebatcheu wirkt beim 1. FC Union Berlin sportlich nur wenig integriert, könnte in diesem Sommer noch wechseln.Matthias Koch

Ob Jordan Siebatcheu manchmal an seine erfolgreiche Zeit in der Schweiz zurückdenkt? Der Stürmer, der beim 1. FC Union Berlin innerhalb einer Rekordzeit den Absturz vom Königstransfer zum Dauerreservisten erlebt hat, war bei den Young Boys Bern ein gefeierter Mann. In 88 Pflichtspielen erzielte er 42 Tore, war nicht nur national bei seinen Gegenspielern gefürchtet. Er traf in der Champions League gegen Manchester United, schoss Bayer Leverkusen fast im Alleingang aus der Europa League. Es lief nahezu perfekt.

In Köpenick ist sein sportliches Dasein dagegen ziemlich trist. Viermal durfte er in diesem Kalenderjahr von Anfang an ran, ansonsten hat ihm Kevin Behrens, der aktuell nur so vor Selbstvertrauen strotzt, den Rang abgelaufen in vorderster Front. Nun könnte sich für den 27-Jährigen eine Ausweichchance ergeben.

Die Rheinische Post berichtet, dass sich Borussia Mönchengladbach mit einer Verpflichtung von Jordan Siebatcheu beschäftigen soll. Bei den Fohlen hat es in diesem Sommer einen großen Umbruch gegeben. Nicht nur zahlreiche Spieler sind neu im Borussia-Park, mit Gerardo Seoane steht auch ein neuer Trainer an der Seitenlinie.

Jordan und Seoane? Das Duo hat eine Vorgeschichte, und zwar eine sehr erfolgreiche. In der Saison 2020/21 – Jordan war vom FC Stade Rennes zunächst nach Bern ausgeliehen - qualifizierten sie sich über die Liga für die Champions League, sorgten zudem mit dem Einzug ins Europa-League-Achtelfinale für Furore. Der Amerikaner steuerte 15 Treffer bei, wurde ein Jahr später sogar Torschützenkönig in der Schweiz und wagte danach den Sprung in die Bundesliga.

1. FC Union Berlin: Konkurrenz für Jordan ist größer geworden

Die Konkurrenz ist bei den Eisernen für ihn derzeit riesig. Mit David Fofana ist ein neuer Stürmer gekommen, der vor Elan und Spielwitz nur so sprüht, auch Benedict Hollerbach hat schon mehrfach untermauert, dass er nicht nach Berlin gewechselt ist, um dauerhaft nur zuzuschauen. Jordan wirkte im Sommer-Trainingslager dagegen teilweise wie gelähmt. Die Schultern hängen oft, das Selbstvertrauen scheint gänzlich aufgebraucht.

Nichts deutet im Moment darauf hin, dass er sich seinen Stammplatz unter Trainer Urs Fischer noch einmal zurückerarbeitet. Oliver Ruhnert hatte im Kurztrainingslager in Bad Saarow zwar noch gesagt, dass die Vorbereitung nun eine neue Chance für ihn bieten würde, dieselben Chancen schrieb der Manager aber quasi im gleichen Atemzug dem Norweger Morten Thorsby zu. Der verabschiedete sich ein paar Wochen später zum FC Genua nach Italien.