Nicht eine einzige Minute hat der Spanier Isco für den 1. FC Union Berlin gespielt. Wie auch, der fünfmalige Champions-League-Sieger stand bei den Köpenickern ja nie unter Vertrag. Und doch hat der 31-Jährige, der seit mittlerweile mehr als einem halben Jahr vereinslos ist, bei den Eisernen einiges verändert. Besser gesagt, in den Köpfen vieler Menschen, die sich mit Union beschäftigen.
Als Ende Januar bekannt wurde, dass sich der Verein aus der Hauptstadt ernsthaft mit einer Verpflichtung des einstigen Stars von Real Madrid beschäftigte, war klar, dass die sportlich Verantwortlichen ihren Horizont im Hinblick auf mögliche Verpflichtungen arg erweitert haben. Und so ruft es in diesem Sommer beim Großteil der Beobachter nicht mehr die ganz große Verwunderung hervor, wenn man den 1. FC Union Berlin in einem Atemzug mit Nationalspieler Robin Gosens nennt.
Den wollen Manager Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer nämlich gerne von Inter Mailand holen. Gosens, das ist mittlerweile bekannt, ist derzeit das erste Transferziel des neuen Champions-League-Teilnehmers. Das Fachmagazin Kicker hatte am Montag berichtet, dass Union „zeitnah“ ein offizielles Angebot in Richtung Italien schicken wolle. Ein Leihgeschäft mit anschließender Kaufpflicht oder -option steht offenbar im Raum. Gosens müsste allerdings Abstriche beim Gehalt machen.
Die Personalie Robin Gosens dürfte Jérome Roussillon sicherlich mit ein wenig Argwohn verfolgen. Der Ex-Wolfsburger, erst vor einem halben Jahr in die Hauptstadt gewechselt, hatte sich auf der linken Seite auf Anhieb einen Stammplatz erarbeitet, Niko Gießelmann auf die Bank verdrängt. Roussillon machte seine Sache mehr als ordentlich, stand defensiv meist gut und setzte auch offensive Akzente. Als es bei Sheraldo Becker über Monate nicht mit dem Toreschießen klappen wollte, war er es, der dem etatmäßigen Torjäger mit exzellenter Zuarbeit gegen Stuttgart und in Mönchengladbach aus der Krise half.
Kommt Gosens zu Union, wird er erst einmal gesetzt sein. Der 28-Jährige bringt nicht nur reichlich Auslandserfahrung mit, sondern kann auch mit 16 Länderspielen aufwarten. Wie bei Isco letztlich auch, ist das zum derzeitigen Stand allerdings alles nur Konjunktiv. Noch ist der Nationalverteidiger nicht da, und deshalb wabern auch immer noch andere Namen durch die Gerüchteküche. Ismail Jakobs beispielsweise, senegalesischer WM-Fahrer und vor zwei Jahren für sieben Millionen Euro vom 1. FC Köln nach Monaco in die Ligue 1 gewechselt.


