Christopher Trimmel, der Kapitän des 1. FC Union Berlin, nahm es mit Fassung, dass man ihm und seiner Mannschaft in der Nachspielzeit den vermeintlichen Siegtreffer aberkannt hatte. Dass das Schiedsrichterteam um Harm Osmers nach einem langwierigen Video-Check zum Schluss gekommen war, dass er in einer Aktion vor dem erfolgreichen Abschluss von Tim Skarke um ein paar wenige Zentimeter im Abseits gestanden hatte. Wohlgemerkt nicht bei der Tor-Aktion an sich, sondern in einer anderen Aktion zuvor. Und das um ein paar wenige Millimeter.
„Abseits ist Abseits“, sagte der Österreicher in aller Ruhe nach dem extrem unterhaltsamen 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Und: „Ich hab es bisher nur einmal gesehen. Aber wenn der Keller (der VAR, d. R.) das so sieht, dann akzeptiere ich das.“
Wenige Sekunden nach Trimmel tauchte Horst Heldt vor den Reportern in der Mixed-Zone auf. Und der Manager der Köpenicker tat dies in heller Aufregung über die Leistung des Schiedsrichtergespanns. Er gab quasi den Anti-Trimmel.
Auch die neutralen Beobachter wundern sich
Zunächst wetterte der 54-Jährige über die Länge der Nachspielzeit. Bei der Auswärtspartie in Mönchengladbach habe es acht Minuten Nachspielzeit gegeben, ohne dass es dafür einen entsprechenden Anlass gegeben habe, dieses Mal habe es trotz der wiederholten Spielverzögerung durch Eintracht-Keeper Kevin Trapp sowie des mehrere Minuten andauernden VAR-Einsatzes weniger Minute obendrauf gegeben, monierte Heldt: „Bevor ich mit dem lächerlichen Abseits-Tor anfange, muss ich sagen: Da sehe ich kein Maß.“ Es folgte die erste konkrete Schelte: „Das war heute keine gute Leistung vom Schiedsrichterteam. Und das ärgert einen.“
Jetzt aber gleich mal zum „lächerlichen Abseitstor“, über das sich ja nicht nur Heldt, sondern auch die neutralen Beobachter sehr wunderten. Mit der Frage, die auch Heldt offensichtlich umtrieb: Wo fängt man mit der Überprüfung eines Treffers an und wo hört man damit auf?


