Union Berlin spielt nur 1:1

Zweimal zu ungestüm! Die Union-Einzelkritik zum Punkt in Unterzahl

Der 1. FC Union Berlin leistet sich gegen den VfL Bochum mindestens zwei Patzer zu viel. Resultat ist ein Punkt im Kampf um die Champions League.

Aissa Laidouni (l., hier gegen Bochums Asano) verschuldete den Strafstoß, den die Gäste zum 1:1-Endstand verwandelten.
Aissa Laidouni (l., hier gegen Bochums Asano) verschuldete den Strafstoß, den die Gäste zum 1:1-Endstand verwandelten.O. Behrendt/IMAGO

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Jérome Roussillon (bis 85.): Ständiger Unruheherd auf der linken Seite, insbesondere in der ersten Halbzeit. In der 37. Minute hätte er fast sein erstes Tor für die Eisernen erzielt. Seine verunglückte Flanke dotzte auf die Latte. Auch defensiv nach anfänglichen Abstimmungsproblemen mit Doekhi voll auf der Höhe. Zudem bester Zweikämpfer in Reihen der Hausherren.

Josip Juranovic: Das Zuckerfüßchen von Köpenick! War auf der rechten Seite weniger auffällig, als Roussillon auf links, trat dann aber kurz vor dem Seitenwechsel ins Rampenlicht. Sein traumhafter Freistoß schlug oben links im Knick ein. Hatte aus ähnlicher Freistoß-Position schon beim Europa-League-Coup gegen Ajax Amsterdam getroffen.

Mit Eifer dabei

Frederik Rönnow: Sicherer Rückhalt, der im ersten Durchgang kaum gefordert wurde. In der zweiten Halbzeit schon öfter gefordert, ohne allerdings sein ganzes Können zeigen zu müssen, mit einer Ausnahme! Den Kopfball von Hofmann fischte er stark aus dem Eck.

Robin Knoche: Hatte als Organisator der Dreierkette vor allem in der zweiten Halbzeit Schwerstarbeit zu verrichten. Erst drückte Bochum, dann spielten die Gäste sogar in Überzahl. Allen Widrigkeiten zum Trotz machte er ein solides Spiel.

Kevin Behrens (bis 85.): Beschäftigte die Bochumer Abwehr immer wieder in der Luft und hatte nach 20 Minuten eine erste aussichtsreiche Chance. Sein Kopfball ging links vorbei. Pech, dass sein vermeintlicher Treffer zum 2:1 vom Video-Assistenten beanstandet wurde und sein wuchtiger Linksschuss übers Tor rauschte (79.). Den Kopfball in der 85. Minute hätte er aus Nahdistanz versenken müssen.

Rani Khedira: Der Kapitän war gleich voll drin im Geschehen, beschwerte sich nach weniger als einer Minute lautstark beim Schiedsrichter und forderte Elfmeter, nachdem er im Bochumer Strafraum zu Fall gekommen war. Danach weniger auffällig, aber mit einigen guten Balleroberungen.

Diogo Leite (ab 64.): Kam ungeplant doch noch zum Einsatz, nachdem Jaeckel vom Platz gestellt wurde. Dürfte nächste Woche in Mönchengladbach wieder in die Dreierkette zurückkehren.

Luft nach oben

Danilho Doekhi: Der Niederländer startete gleich mit mächtig Offensivdrang und hatte die ersten beiden Abschlüsse der Partie. Hinten wirkte er allerdings nicht immer sattelfest.

Janik Haberer (bis 80.): Aktivposten im zentralen Mittelfeld, aber viel gelang dem ehemaligen Freiburger auch nicht. Nicht selten zu ungenau in seinen Abspielen.

Sheraldo Becker (bis 85.): Bochum verteidigte Unions Unruheherd fast über die gesamten 90 Minuten sehr gut. Viel in Bewegung, aber ohne Ertrag.

Aissa Laidouni (bis 64.): Bewegter Arbeitstag des Tunesiers. Erst holte er den Freistoß heraus, den Juranovic traumhaft verwandelte. In der zweiten Halbzeit viel zu ungestüm im eigenen Strafraum. Bochum verwandelte den fälligen Strafstoß zum Ausgleich. In Unterzahl taktisch ausgewechselt.

Unterdurchschnittlich

Paul Jaeckel: Tragische Figur! Bekam von Fischer zum zweiten Mal in Folge das Vertrauen in der Startelf ausgesprochen und machte seine Sache zunächst ordentlich. Dann aber zweimal zu spät, ebenfalls zu ungestüm und zurecht mit der Gelb-Roten-Karte vom Platz gestellt. Ganz bitterer Abend für den 24-Jährigen.

Zu spät gekommen

Morten Thorsby (ab 80.), Niko Gießelmann, Milos Pantovic und Jordan Siebatcheu (alle ab 85.).