Fast verspielte Führung

Die Stimmen zum Union-Sieg: „Haben uns als Mannschaft zusammengerauft“

Nach dem Sieg gegen Freiburg waren Union-Spieler und - Trainer glücklich, übten angesichts der zweiten Halbzeit aber auch ein wenig Selbstkritik.

Robin Knoche (hier gegen Freiburgs Ritsu Doan) bereitete beide Treffer von Sheraldo Becker vor.
Robin Knoche (hier gegen Freiburgs Ritsu Doan) bereitete beide Treffer von Sheraldo Becker vor.IMAGO/nordphoto GmbH/Engler

Robin Knoche: Wir haben in der ersten Halbzeit fast gar nichts zugelassen, hatten super Umschaltmomente und die nötige Ruhe am Ball. Nach der Halbzeit sind wir zu passiv gewesen, haben auch etwas müde gewirkt. In den Zweikämpfen waren wir zu inkonsequent, aber es macht natürlich auch etwas mit dir, wenn du 3:0 führst. Die beiden Gegentore waren unnötig, aber im Endeffekt ist es wichtig, dass wir uns danach als Mannschaft zusammengerauft und in der richtigen Phase das 4:2 gemacht haben. Damit haben wir dem Gegner die Energie geraubt. 

Sheraldo Becker: Unglaublich! Es war ein sehr guter Auftritt von uns und am Ende haben wir das Spiel gewonnen. Das war wichtig für uns Spieler, aber auch für den gesamten Verein, für jeden Einzelnen, der Union repräsentiert. Die Maske, die ich beim Torjubel aufgezogen habe, liegt schon ein Jahr bei mir zuhause rum. Die habe ich nicht extra für heute bestellt. Normalerweise wollte ich sie erst im Heimspiel gegen Werder Bremen aufziehen, aber heute war meine ganze Familie im Stadion, also habe ich das vorgezogen. Der Jubel war für meine Kinder. 

Christian Streich (auf der Pressekonferenz): Herzlichen Glückwunsch an Union Berlin, an Urs und sein Trainerteam! Ich habe heute einen Fehler gemacht und Lukas Kübler aufgestellt, der die ganze Woche krank war. Ich dachte, es wäre alles okay, aber es war nicht okay. Nach 25 Minuten hat er Kreislaufprobleme bekommen. Dadurch, dass ich ihn aufgestellt habe, haben wir quasi mit einem Mann weniger gespielt. Davon abgesehen haben wir einige zweite Bälle auf unserer linken Abwehrseite ganz schwach verteidigt. Wir waren nicht schnell genug, nicht aggressiv genug. Das musst du aber sein, sonst bist du hier An der Alten Försterei unterlegen. Wir müssen jetzt aus der besseren zweiten Halbzeit Hoffnung und Mut für die letzten beiden Spiele schöpfen.

Urs Fischer (auf der Pressekonferenz): Wir hatten in der ersten Halbzeit vollen Zugriff, waren kompakt und haben nichts zugelassen. Das, was uns der Gegner angeboten hat, haben wir angenommen. Wir waren sehr effizient, haben aber in der Pause auch angesprochen, dass wir wach bleiben müssen. Das ist uns aber nicht gelungen, auch, weil Freiburg es sehr gut gemacht hat. Das war dann ein bisschen, wie eine Achterbahnfahrt.