Pokal-Traum futsch

Die Einzelkritik zum Union-Desaster: Fast alle Profis enttäuschen maßlos

Union Berlin spielt in Frankfurt eine Horror-Halbzeit und wird dafür bestraft. Kein Profi der Köpenicker zeigt auch nur annähernd Normalform.

Die Angreifer von Eintracht Frankfurt ließen Robin Knoche und seine Mitspieler vom 1. FC Union Berlin verzweifeln.
Die Angreifer von Eintracht Frankfurt ließen Robin Knoche und seine Mitspieler vom 1. FC Union Berlin verzweifeln.Racocha/IMAGO/Fotostand

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Kein Unioner.

Mit Eifer dabei

Sven Michel (ab 46.): Engagiert und willig nach seiner Einwechslung. Ob des Klassenunterschieds beider Mannschaften und dem Zwei-Tore-Rückstand war das Spiel da aber gefühlt schon verloren.

Paul Jaeckel (ab 46.): Es dürfte Urs Fischer nicht schwer fallen, dem ehemaligen Fürther am Samstag in Dortmund eine Chance von Beginn an zu geben. Solide Leistung nach seiner Einwechslung.

Morten Thorsby (ab 46.): Fleißig nach seiner Einwechslung und im Nachhinein sicher dankbar, dass er in der ersten Halbzeit nicht aktiver Teil des Köpenicker Desasters war.

Luft nach oben

Sheraldo Becker (bis 75.): Wenn auf einem Spieler alle Offensiv-Hoffnungen ruhen, sagt das einiges aus über die Qualität dieses Spielers aus. Wenn der entsprechende Spieler die Hoffnungen nicht erfüllen kann, kommt ein Auftritt wie der von Union in Frankfurt heraus. Becker war nicht gut, aber irgendwie konnte er einem auch leidtun.

Kevin Behrens (bis 60.): Hing vorne total in der Luft und kam bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde zu keinem einzigen Abschluss. Bei ihm merkt man immer, dass er will.

Unterdurchschnittlich

Lennart Grill: Am Sonntag gegen Stuttgart hatten seine beiden Wackler noch keine Konsequenzen, diesmal schon. Einen ersten Warnschuss von Kolo Muani hielt er noch gut (5.), beim ersten Gegentor schuldlos. Das 0:2 ging auf seine Kappe als er völlig unnötig und unentschlossen sein Tor verließ. Diese Szene verunsicherte ihn danach merklich.

Robin Knoche: So überfordert hat man den Routinier lange nicht gesehen. Beim 0:1 staunender Beobachter, ob der Klasse-Vorarbeit von Götze auf Kolo Muani. Beim 0:2 viel zu langsam gegen den Franzosen. Das war leider gar nichts.

Diogo Leite (bis 46.): Ballverlust in der Entstehung des 0:2 und viele Unsicherheiten. Der Portugiese kommt in den letzten Wochen einfach nicht richtig in Schwung, auch im Spielaufbau mit seinem linken Fuß überhaupt kein Faktor. Zur Pause von Fischer erlöst.

Danilho Doekhi: Schwerfällig und viel zu langsam gegen Götze, Kolo Muani und Borré. In der Luft ist der Niederländer kaum zu bezwingen, aber am Boden hat er gegen wendige Stürmer riesige Probleme.

Josip Juranovic: Musste wie schon beim torlosen Remis in der Liga gegen Köln auf der linken Seite ran. War dem flinken Buta nicht gewachsen und kreierte auch keine gefährlichen Offensivaktionen. Die beste Chance der Gäste vergab er mit einem nicht gut getretenen Freistoß (78.). Schwächste Leistung seit er das Union-Trikot trägt.

Rani Khedira: Schon bei der ersten Chance von Kolo Muani nach fünf Minuten ließ er sich übertölpeln. Er versuchte sich zu wehren, setzte mit hartem Körpereinsatz gegen Sow mal ein Zeichen (33.), aber das war's dann auch.

Christopher Trimmel: Der Kapitän zog im direkten Duell mit Max immer wieder den Kürzeren. Er bremste Kolo Muani in der Anfangsphase fair, als der einen Elfmeter schinden wollte (8.), danach ging er mit unter.

Janik Haberer (bis 46.): Im zentralen Mittelfeld immer mindestens einen Schritt zu spät. Indiskutabler Auftritt und zur Pause ausgewechselt.

Paul Seguin (bis 46.): Siehe Janik Haberer.

Jordan Siebatcheu (ab 60.): Er schlug vergangenen Spätsommer kometenartig in der Bundesliga ein. Es kommt einem vor, als wäre das damals ein anderer Spieler gewesen. In diesem Jahr schoss er ein ganz wichtiges Tor gegen Mainz, seitdem gelingt ihm nichts mehr.

Zu spät gekommen

Jamie Leweling (ab 75.) konnte in der letzten Viertelstunde nichts mehr im Offensivspiel der Gäste bewirken.