Für die Champions League

Bewegung in Köpenick: 1. FC Union Berlin rüstet den Kader weiter auf

Zwei Wochen vor dem Start ins Trainingslager in Österreich macht Union-Manager Oliver Ruhnert Nägel mit Köpfen. Der nächste neue Spieler ist schon da.

Brenden Aaronson spielte zuletzt in der Premier League, stieg dort mit Leeds United allerdings ab.
Brenden Aaronson spielte zuletzt in der Premier League, stieg dort mit Leeds United allerdings ab.Jeff Dean/AP

Kaum sind erste Stimmen laut geworden, der 1. FC Union Berlin hinke mit seinen Sommer-Transfers im Vergleich zu anderen Bundesligaklubs in diesem Jahr ein wenig hinterher, haben die Köpenicker am Sonntag die Verpflichtung von Brenden Aaronson bekannt gegeben. Der Amerikaner schließt sich der Mannschaft von Trainer Urs Fischer für ein Jahr auf Leihbasis an, spielte zuletzt in der Premier League für Leeds United.

Der 22-Jährige war erst vor einem Jahr nach England gewechselt. Seinerzeit folgte er dem Lockruf von Trainer Jesse Marsch, den er noch aus gemeinsamen Zeiten bei Red Bull Salzburg kannte. Marsch wurde im Februar wegen Erfolglosigkeit entlassen, und auch auf die Dienste von Aaronson wurde in der Schlussphase der Saison immer weniger Wert gelegt. Obwohl in dieser Zeit oft nur Einwechselspieler, brachte es der 29-malige Nationalspieler in seiner Debütsaison in der Premier League auf respektable 36 Einsätze (ein Tor).

1. FC Union Berlin: Nach Aaronson soll auch Fofana kommen

Mit der Verpflichtung von Aaronson hat sich Union einen waschechten Kreativspieler geangelt, der im bei Leeds United oft praktizierten 4-2-3-1-System meist hinter den Spitzen oder auf der rechten Außenbahn agiert hatte. Spannend, welche Rolle der hochveranlagte Techniker im System von Fischer spielen wird. Dort besteht die Zentrale aus einem Sechser vor der Abwehrkette – in der zurückliegenden Saison immer bekleidet von Vizekapitän Rani Khedira – und zwei Achter-Positionen, die der Trainer meist Janik Haberer und in der Rückrunde oft auch Aissa Laidouni anvertraute.

Darüber hinaus berichten mehrere Medien übereinstimmend, dass David Datro Fofana im Anflug auf die Alte Försterei sein soll. Es gilt nur noch letzte Details zu klären, dann dürfte er offiziell vorgestellt werden. Der 20-jährige Angreifer, der zwischenzeitlich auch mit einem Transfer zum FC Augsburg in Verbindung gebracht worden war, würde den Konkurrenzkampf im Sturm neu entfachen.

In Norwegen gelangen Fofana bei Molde FK in 42 Spielen 21 Torbeteiligungen. Eine herausragende Quote, die vor einem halben Jahr den FC Chelsea auf den Plan rief. Doch bei den Blues, die sich in diesem Jahr fast konstant im sportlichen Sinkflug befanden, gab es für Fofana offenbar keine adäquate Verwendung. Fast schon absurd, dass nun ein Champions-League-Klub um ihn buhlt, während es an der Stamford Bridge in der neuen Saison gar keinen internationalen Fußball zu sehen geben wird.

Weil sich Torhüter Lennart Grill am Montag in Richtung des Zweitligisten VfL Osnabrück verabschiedet hat, gibt es also gleich zu Wochenbeginn mächtig Bewegung in Köpenick. Dazu sind die im Trainingslager in Bad Saarow noch fehlenden Frederik Rönnow, Sheraldo Becker und Aissa Laidouni wieder in Berlin eingetroffen. Rechtzeitig vor dem ersten Testspiel am Mittwoch (18.30 Uhr) bei Regionalligist FSV Luckenwalde scheint die Vorbereitung also so richtig an Fahrt aufzunehmen.