Während bei Hertha BSC am Sonntag trainiert und am Nachmittag die Zweitliga-Konferenz geschaut wurde, um zu erfahren, gegen wen es denn in der Relegation geht, hatten sich die Spieler des 1. FC Union in den Urlaub oder komplett vom Verein verabschiedet und das Stadiongelände verlassen. Während es in den kommenden Wochen rund um die Alte Försterei etwas ruhiger wird, geht es im Büro von Oliver Ruhnert heiß her. Der Kaderplaner bastelt an der Mannschaft für die kommende Saison und rückt damit in den Mittelpunkt des Interesses vieler Fans. Am Montag konnte Ruhnert die nächste Personalie vermelden: Von Vitesse Arnheim kommt deren Kapitän Danilho Doekhi zu den Köpenickern.
Danilho Doekhi hat noch mindestens zwei Spiele mit Arnheim
Der 23-jährige Innenverteidiger, der zunächst in seiner Geburtsstadt Rotterdam für Excelsior spielte, ehe er im Nachwuchs von Ajax Amsterdam anheuerte, ist nach Janik Haberer (Freiburg) und Paul Seguin (Fürth) bereits der dritte Zugang, den Union-Manager Oliver Ruhnert verpflichtet hat. Spannend daran: Wer Danilho Doekhi noch nie hat spielen sehen, kann sich sogar noch vor seinem Wechsel nach Berlin ein Bild von ihm machen. Denn: Maximal drei Spiele wird der 1,90 Meter große Abwehrspieler für den Klub aus der Provinz Gelderland – die namensgebende Stadt liegt übrigens nicht in den Niederlanden, sondern in Nordrhein-Westfalen – noch bestreiten.
Die reguläre Spielzeit ist zwar auch in den Niederlanden vorbei, aber Vitesse trifft in den Halbfinal-Spielen zur Conference-League-Quali zunächst auf den FC Utrecht (19. und 22. Mai) und würde sich im Erfolgsfall im Finale mit dem Sieger aus der Paarung AZ Alkmaar gegen Heerenveen (26. Mai) auseinandersetzen. Danach ist der Weg frei für drei Jahre in Köpenick.
Wie in den Vorjahren will man in Köpenick den Kader zum Trainingsstart am 20. Juni – los geht es mit den obligatorischen medizinischen Untersuchungen und dem Laktattest – möglichst komplett haben, weil es sich in den letzten vier Jahren als großer Wettbewerbsvorteil herausgestellt hat, dass Trainer Urs Fischer von Beginn an mit einem möglichst vollständigen Personalstamm arbeiten konnte. Getreu dem Motto „Während in Villariba noch geputzt wird, wird in Villabacho schon wieder gefeiert“ sind die Köpenicker auch schon bei Zugang Nummer vier in den Startlöchern. Dem Vernehmen nach ist der Transfer des Fürther Angreifers Jamie Leweling (21) auch schon so gut wie sicher. Um die 3,5 Millionen Euro muss sich Union das Vergnügen kosten lassen.
Natürlich heißt das nicht, dass damit alle Transferaktivitäten abgeschlossen sind. Bis zum Ende einer Transferperiode ist ein Kader immer ein fragiles Gebilde, wie Oliver Ruhnert ja schon häufiger zum Besten gegeben hat. Planspiele für den Fall X – dass Taiwo Awoniyi und/oder Sheraldo Becker die Köpenicker verlassen – gibt es intern schon. Und auch darauf, dass der ein oder andere verliehene Spieler nicht mehr zu den Eisernen zurückkommen will, muss sich Ruhnert vorbereiten.
Auch bei einem anderem Absteiger außer Fürth stehen die Eisernen auf der Matte. Aus Bielefeld heißt es, dass Keeper Stefan Ortega (29) und Innenverteidiger Amos Pieper (24) vom 1. FC Union umworben werden. Bei Letzterem würde das bedeuten, dass der bis 2025 gebundene Rick van Drongelen (23) ein weiteres Mal ausgeliehen werden müsste.


