Wintertransfer

1. FC Union Berlin: Verlust eines Juwels – Kemlein geht in die 2. Bundesliga

Eigengewächs Aljoscha Kemlein kam in der laufenden Saison beim 1. FC Union Berlin nur selten zum Zug. Jetzt stellt er sich einer neuen Herausforderung.

Aljoscha Kemlein hat in der Vorrunde beim 1. FC Union Berlin kaum Spielpraxis erhalten, geht nun eine Klasse nach unten.
Aljoscha Kemlein hat in der Vorrunde beim 1. FC Union Berlin kaum Spielpraxis erhalten, geht nun eine Klasse nach unten.City-Press GmbH

Aufstiegs- statt Abstiegskampf, Millerntor statt Alte Försterei: Aljoscha Kemlein, Eigengewächs des 1. FC Union Berlin, steht unmittelbar vor einer Ausleihe zu Zweitligist FC St. Pauli.

Kein Nachwuchsspieler der Eisernen hat in den vergangenen Jahren den endgültigen Durchbruch bei den Profis geschafft. Kemlein, 19-jähriger Junioren-Nationalspieler beim DFB, war sicherlich am nächsten dran. Aber was heißt eigentlich war? Was nicht ist, kann ja noch werden. Denn der gebürtige Berliner soll lediglich bis Saisonende nach Hamburg verliehen werden, bei den Kiezkickern Jackson Irvine ersetzen.

Der Australier verpasst, genauso wie Landsmann Conor Metcalfe, den Start in die Rückrunde, weil beide mit ihrem Heimatland beim Asien-Cup in Katar weilen. Im zentralen Mittelfeld klafft beim Tabellenzweiten nun eine Lücke, die Kemlein schließen soll. Nach der Rückkehr ihres Kapitäns würde er vermutlich wieder ins zweite Glied rücken, völlig ausgeschlossen sind weitere Einsätze natürlich nicht.

Bei Union war er nach einer ansprechenden Vorbereitung gut in die Saison gestartet. Gegen Mainz und in Darmstadt kam er zu zwei Joker-Einsätzen, bei Letzterem hätte er sogar fast sein erstes Tor in der Bundesliga erzielt. Der Höhepunkt erwartete Kemlein allerdings erst drei Wochen später, als er von Ex-Trainer Urs Fischer beim Champions-League-Spiel in Madrid in der Schlussphase aufs Feld geschickt wurde.

Der Auftritt im Bernabéu war allerdings vorläufig der letzte im Profi-Dress. Seitdem pendelte Kemlein zwischen Bank und Tribüne. Dass er hochveranlagt ist, wissen in und um Köpenick trotzdem alle, die ihn schon einmal haben spielen sehen. Beim FC St. Pauli trifft er jetzt mit Fabian Hürzeler auf einen Trainer, der im vergangenen Jahr bewiesen hat, dass er einen Großteil seiner Spieler besser machen kann. Daraus könnte am Ende eine Win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen.