Der 1. FC Union Berlin hat trotz einer 2:0-Führung sein Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart verloren. Die Gastgeber drehten die Partie nach der Pause mit drei Toren in zwanzig Minuten noch in einen 3:2-Erfolg. Die Köpenicker warten nun schon seit sieben Pflichtspielen auf einen Sieg. Danilho Doekhi (37.) und Robert Skov (48.) erzielten die Tore für Union, der eingewechselte Nick Woltemade (51., 59.) und Atahan Karazor (69.) trafen für Stuttgart. In sieben Pflichtspielen hatten die Eisernen in Stuttgart zuvor überhaupt erst einmal gewonnen. Im Oktober 2022 sorgte ein Kopfballtor von Paul Jaeckel, aktuell an Zweitligist Eintracht Braunschweig ausgeliehen, für den Auswärtsdreier.
Trainer Bo Svensson stellte seine Elf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende auf drei Positionen um. Einmal notgedrungen, denn der etatmäßige Abwehrchef Kevin Vogt fiel mit Zahnschmerzen aus. Diogo Leite, zuletzt selbst noch angeschlagen, kehrte zurück in die Dreierkette. Zudem begann Robert Skov für Kapitän Christopher Trimmel auf der rechten Schiene, András Schäfer ersetzte im Mittelfeld-Zentrum Aljoscha Kemlein. Für den Ungar war es die erste Bewährungsprobe in der Startelf seit über zwei Monaten.
Die Änderungen die Svensson vorgenommen hatte, machten sich auf dem Rasen sofort bemerkbar. Leite, Skov und Schäfer gehörten im ersten Durchgang zu den besten Köpenickern, wobei es unfair wäre, einzelne Akteure aus einem funktionierenden Kollektiv hervorzuheben. Die Gäste waren bissig und ließen den VfB quasi zu keinem Zeitpunkt zur Entfaltung kommen. Torraumszenen waren so zunächst Mangelware, weil auch Union im Angriff gewohnt harmlos war.
Nach 37 Minuten aber führte eine starke Vorarbeit von Schäfer, der sich auf der linken Seite zielstrebig durchsetzte, zum Führungstor. Die Hereingabe des Dauerläufers veredelte Danilho Doekhi per Kopf, wobei Torhüter Alexander Nübel den Ball zwingend hätte festhalten müssen. Drei Minuten später scheiterte Tim Skarke am erneut unsicher wirkenden Nübel.
Skov erhöht für Union, doch dann dreht Stuttgart auf
Die zweite Spielhälfte startete direkt mit einem Paukenschlag, eigentlich sogar mit zwei echten Höhepunkten. Zunächst durfte die Svensson-Elf den zweiten Treffer des Abends bejubeln. Eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite von Skov schlug im langen Eck ein, Rani Khedira hatte Nübel noch irritiert (48.). Nick Woltemade, zur Pause erst eingewechselt, traf allerdings fast postwendend zum Anschluss (51.). Danach hatte Stuttgart das Momentum auf seiner Seite, Union ging in der Bundesliga zum dritten Mal in Folge als Verlierer vom Platz.


