Eineinhalb Jahre danach wirkt es fast ein wenig unwirklich. Im Dezember 2023 absolvierte der 1. FC Union Berlin beim 2:3 gegen Real Madrid sein letztes Spiel in der Champions League. Gegen den späteren Titelträger hielten die Köpenicker glänzend mit, gingen zwischenzeitlich sogar in Führung. Es war ein rauschhafter Abend im Olympiastadion und gleichzeitig der Schlusspunkt am Ende des wohl spektakulärsten Kapitels der Vereinsgeschichte.
Mittendrin an jenem Abend im Berliner Westend: Robin Gosens. Vier Monate zuvor war er von Inter Mailand an die Alte Försterei gewechselt, scheinbar bereit, im Alter von 29 Jahren seine ersten Schritte in der Fußball-Bundesliga zu machen, nachdem er zuvor den erfolgreichsten Teil seiner Laufbahn in Italien bestritten hatte. Gosens kam in Berlin allerdings nie richtig an. In der Stadt fühlten er und seine Familie nicht wohl, auf dem Platz trudelte der Klub in eine nie für möglich gehaltene Abwärtsspirale.
Das vorläufige Leihgeschäft nach Florenz, das nun aufgrund einer bestimmten Anzahl von Einsätzen zu einem dauerhaften Transfer wird, war nur folgerichtig. Dass Robin Gosens am letzten Tag der Transferperiode im vergangenen Sommer Mitspieler und Verantwortliche mit seinem Last-minute-Abgang überrumpelte, passte aber irgendwie ins Bild.
Gute oder böse Geister? Das bleibt offen!
Beim eingangs beschriebenen Spiel gegen Real Madrid stand auch Kevin Volland auf dem Platz. Er wechselt, das ist seit etwas mehr als zwei Wochen klar, im Sommer zurück zu seinem Heimatverein 1860 München in die 3. Liga. Neben Gosens und Leonardo Bonucci, der schon nach einem halben Jahr in Berlin zu Fenerbahce Istanbul flüchtete, war er der Star-Einkauf des damaligen Sommers. Die Gesichter der Champions League sind zur kommenden Spielzeit 2025/26 also nicht mehr da. Der Trainer ist ohnehin ein anderer und auch der Großteil der Spieler ist nicht mehr derselbe.


