„Ich bin realistisch“

1. FC Union Berlin: Kevin Volland hakt die Nationalmannschaft ab

Führt der Wechsel von Kevin Volland zum 1. FC Union Berlin möglicherweise zu einer Rückkehr in die DFB-Elf? Der 31-Jährige glaubt nicht mehr daran.

Zurück in der Bundesliga: Kevin Volland läuft jetzt für den 1. FC Union Berlin auf.
Zurück in der Bundesliga: Kevin Volland läuft jetzt für den 1. FC Union Berlin auf.Marc Schüler/IMAGO

Gespannt wartet man in den Reihen des 1. FC Union Berlin auf den 31. August. In Monaco werden die Lose für die Gruppenphase der Champions League gezogen. Ein paar Stunden zuvor will Bundestrainer Hansi Flick seinen Kader für die kommenden beiden Länderspiele gegen Japan (9. September) und Frankreich (12. September) bekannt geben. Wird erstmals in der Vereinsgeschichte ein Spieler der Eisernen in der DFB-Elf mitwirken?

Die Wahrscheinlichkeit ist angesichts des traumhaften Startelf-Einstands von Robin Gosens mit zwei Toren beim klaren 4:1-Auswärtssieg in Darmstadt hoch. Aber es gibt noch mehr Kandidaten: Kevin Behrens im Sturm möglicherweise, Abwehrchef Robin Knoche oder Kevin Volland?

Letzterer glaubt nicht mehr an eine Rückkehr ins DFB-Team, nachdem er zuletzt vor fast zwei Jahren für die WM-Qualifikation nominiert wurde. „Ich bin nach all den Jahren realistisch“, sagte Volland am Dienstag in einer Medienrunde. „Es kann im Fußball zwar schnell gehen, wenn man konstant seine Leistung abruft, aber ich male mir nicht die Riesenchancen aus.“

Seine 15 Länderspiele verteilen sich auf über sieben Jahre. Im Mai 2014 – noch vor dem WM-Triumph der deutschen Mannschaft in Brasilien – debütierte er in einem Freundschaftsspiel gegen Polen (0:0). Anschließend wurde er zwar immer mal wieder nominiert, doch unter Flick und auch unter dessen Vorgänger Joachim Löw hatte er nie eine wirklich realistische Chance. Selbst als er in der Saison 2017/18 14 Tore für Bayer Leverkusen erzielte, war er bei der Weltmeisterschaft in Russland nicht dabei.

Kevin Volland: „Ich bin ein Teamplayer, das war ich schon immer“

So fokussiert sich Kevin Volland nun also voll und ganz auf seine Aufgabe beim 1. FC Union Berlin. „Ich wollte noch einmal die Challenge erleben, in der Bundesliga zu spielen, und das bei einem Traditionsverein“, erzählte der Routinier, angesprochen auf seine Beweggründe für den Wechsel zurück nach Deutschland. Drei Jahre hatte er für AS Monaco in der Ligue 1 gespielt. In 115 Partien erzielte er 39 Tore.

Ob sich die Fans der Köpenicker auf eine ähnliche Quote freuen dürfen? „Ich bin ein Spieler, der zu seinen Möglichkeiten kommt, und strahle Torgefahr aus“, erzählte Volland, der aber in erster Linie in der Zusammenarbeit mit seinen Mitspielern glänzen will: „Ich bin ein Teamplayer, das war ich schon immer.“