Wie ist das denn möglich?

1. FC Union Berlin: Ex-Torhüter Gikiewicz wechselt mitten in der Saison den Verein

Das Transferfenster in den europäischen Ligen ist schon seit einiger Zeit geschlossen. Trotzdem hat Ex-Union-Torhüter Rafal Gikiewicz nun den Verein gewechselt.

Der ehemalige Union-Keeper Rafal Gikiewicz bleibt zwar in der polnischen Liga, hat allerdings den Verein gewechselt.
Der ehemalige Union-Keeper Rafal Gikiewicz bleibt zwar in der polnischen Liga, hat allerdings den Verein gewechselt.Maciej Rogowski/IMAGO

Ein mehr als ungewöhnlicher Vorgang hat sich jüngst in der Ekstraklasa ereignet, der ersten Liga in Polen. Rafal Gikiewicz, zwischen 2018 und 2020 Torhüter des 1. FC Union Berlin, hat seinen Verein, Widzew Lodz, mitten in der Saison verlassen und ist zu Ligakonkurrent Zaglebie Lubin gewechselt. Obwohl in allen europäischen Ligen das Transferfenster schon lange geschlossen ist und erst im Winter wieder öffnet, war ein Wechsel des Keepers laut Liga-Regularien möglich.

Fällt ein Spieler in Polen aufgrund einer schweren Verletzung für einen langen Zeitraum aus, darf ein Verein mit Sondergenehmigung auch in der laufenden Spielzeit einen Profi nachverpflichten – auch wenn der noch bei einem anderen Verein einen gültigen Vertrag besitzt.

Gikiewicz, der mit den Köpenickern unter Trainer Urs Fischer im Mai 2019 erstmals in die Bundesliga aufgestiegen war, hatte zuletzt in Lodz nicht einmal mehr auf der Ersatzbank gesessen, war zum Torhüter Nummer drei degradiert worden. In Lubin fällt schon seit Saisonbeginn der 18-jährige Adam Matysek aus. Weil sich nun auch noch Dominik Hladun, der bis dahin jede Pflichtspielminute absolviert hatte, im Spiel gegen Legia Warschau schwer an der Schulter verletzte, musste der Verein zwangsläufig reagieren.

Gikiewicz saß im Auswärtsspiel bei Bruk-Bet Termalica Nieciecza (1:1) bereits auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. In den kommenden Wochen soll er sich mit Jasmin Buric um den Platz zwischen den Pfosten duellieren. Dem ehemaligen Schlussmann der Eisernen war es wichtig, innerhalb seiner Heimat zu wechseln, weil er in Polen seine Karriere beenden möchte.

Der 38-Jährige hatte Union nach der ersten Bundesligasaison 2020 in Richtung Augsburg verlassen, wo er insgesamt drei Jahre spielte, ehe er ein weiteres Auslandsabenteuer in der Türkei bei Ankagürücü wagte. Im Februar 2024 ging er zurück in seine polnische Heimat, wo er bei Widzew Lodz auch in diesem Sommer als Nummer eins in die Saison startete. Innerhalb eines Monats führte ihn sein Weg dann aber über die Bank auf die Tribüne. Eine sportliche Perspektive war für ihn nicht mehr gegeben.

Nun wagt er also noch einmal einen Neuanfang in Lubin. Nach 13 Spieltagen liegt Gikiewiczs neuer Arbeitgeber auf Rang sieben.


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