Nach Roter Karte in Frankfurt

11Freunde-Chef attackiert Steffen Baumgart: „Auf Dauer ein bisschen peinlich“

Der Platzverweis von Steffen Baumgart beim Spiel in Frankfurt erhitzt noch immer die Gemüter. Philipp Köster, Chefredakteur bei 11Freunde, findet klare Worte.

Steffen Baumgart fehlt dem 1. FC Union Berlin nach seinem Platzverweis in Frankfurt vorerst gesperrt.
Steffen Baumgart fehlt dem 1. FC Union Berlin nach seinem Platzverweis in Frankfurt vorerst gesperrt.Eibner/imago

Der Triumph des 1. FC Union Berlin beim 4:3-Auswärtssieg in Frankfurt wurde vom Platzverweis gegen Trainer Steffen Baumgart ein wenig getrübt. Nach dem dritten Tor der Gastgeber, dem ein Elfmeter nach Eingriff des Video-Assistenten vorausgegangen war, kickte er eine Papierkugel aufs Feld. Schiedsrichter Sven Jablonski verwies Baumgart daraufhin aus dem Innenraum. Zuvor hatte der Trainer auch noch den Mittelfinger in Richtung des Spielfelds gezeigt. Jablonski hatte dies nicht bemerkt und deshalb auch nicht sanktioniert. Aufgrund der Fernsehbilder, die die Entgleisung Baumgarts dokumentierten, leitete der DFB am Montag allerdings eine Untersuchung ein.

Philipp Köster, Chefredakteur beim Fußball-Magazin 11Freunde, kritisierte Baumgart bei n-tv für dessen Verhalten. „Solches Gehampel an der Seitenlinie sieht natürlich immer ein bisschen peinlich aus. Vielleicht hätte ein wenig Ruhe seiner Mannschaft mehr geholfen als dieser Ausraster. Dass er hinterher noch nicht einmal die Größe hatte, sich wirklich zu entschuldigen, ist auf die Dauer ein bisschen peinlich“, sagte der 53-Jährige.

„Es war mein Fehler. Damit muss ich leben – und ich hoffe, dass es alle anderen auch können“, hatte Baumgart nach der Begegnung gesagt, eine klare Entschuldigung aber zumindest öffentlich vermieden: „Wer jetzt eine Entschuldigung erwartet oder dass ich sage, beim nächsten Mal mache ich es besser – da bin ich zu emotional, um eine hundertprozentige Sicherheit zu geben.“ Definitiv an der Seitenlinie fehlen wird er am Sonntag (19.30 Uhr) im anstehenden Bundesliga-Heimspiel gegen den Hamburger SV. Beim Aufsteiger hatte er bis November des vergangenen Jahres selbst noch das Traineramt inne, wurde dann aber von seinen Aufgaben entbunden. Das emotionale Wiedersehen fällt also zumindest am Seitenrand aus.

Ob die Sperre möglicherweise noch erweitert wird oder dem gebürtigen Rostocker eine andere Strafe droht, darüber muss nun der DFB entscheiden. Eine Verkündung des Verbandes dürfte zeitnah erwartet werden.