Sie wüssten nicht so recht, wo sie denn stehen. Das hatte Trainer Urs Fischer im Vorfeld dieser Saison gesagt. Der 1. FC Union Berlin steht nach dem ersten Spieltag der Fußballbundesliga zunächst einmal auf Platz drei der Tabelle. Viel wichtiger ist aber die Erkenntnis, dass die Mannschaft offenbar in spielerischer Hinsicht einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.
Beim 4:1-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 hatten die Köpenicker ansehnliche Ballstafetten hingelegt, wirkten in der Offensive spielfreudig und leichtfüßig. Letzteres Attribut konnte sich vor allem David Fofana auf die Fahne schreiben lassen. Der Leih-Stürmer vom FC Chelsea war zwar an keinem Treffer als Vorbereiter oder gar Torschütze beteiligt, machte aber klar, dass er eine echte Verstärkung sein kann.
Insgesamt zeigten die Eisernen gegen meist allerdings auch harmlose Nullfünfer ziemlich deutlich, wo es in dieser Spielzeit hingehen soll. Und vor allem, wie. Hatte das Team vergangene Saison oft fast ausschließlich über Standardsituationen für die meiste Gefahr vor dem gegnerischen Tor gesorgt, fielen gegen Mainz alle Treffer aus dem laufenden Spiel.
Fischer hat nun allerdings auch einen anderen, deutlich stärkeren Kader zur Verfügung. Neben Fofana zeigte auch Brenden Aaronson beispielsweise in der Entstehung des ersten Tores, dass er sich in der Bundesliga keinesfalls zu verstecken braucht. Die Top-Neuzugänge Robin Gosens und Kevin Volland kamen wegen des großen Gedränges im Kader erst von der Bank und Spieler wie Lucas Tousart, Janik Haberer oder Vizekapitän Rani Khedira fehlten verletzungsbedingt gänzlich im Aufgebot.
Das spielerische Element tut dem Spiel von Union gut, es steigert die Attraktivität. Na klar, Mainz 05 gehört nicht zur obersten Kategorie der Bundesliga. Ein Auftaktsieg gegen die Mannschaft von Trainer Bo Svensson sollte in der Gesamtwahrnehmung nicht überbewertet werden. Allerdings spielten die Gäste im Vergleich zur Vorsaison mit einer nahezu unveränderten Elf. Für die Eisernen standen dagegen insgesamt fünf neue Akteure auf dem Platz, so etwas braucht normalerweise Zeit. Viel Zeit.


