Endlich ist das Wetter draußen-tauglich! Die Tage sind wieder länger, die Abende lauer und man verspürt nun die Lust, doch noch einen Feierabendabsacker im Biergarten zu genießen. Doch wohin am besten? Wer kein Stammlokal hat oder mal was Neues ausprobieren will, googelt erst mal – was ein langwieriges Unterfangen sein kann.
Bei den großen Kult-Biergärten in den Kiezen kann man nichts falsch machen. Wir haben mal für Sie geschaut: Wie stellen sich die bekanntesten und berühmtesten Biergärten Berlins vor? Wie werden sie im Netz bewertet? Also: Wie sehen Selbstbeschreibung und Fremdwahrnehmung aus? Außerdem haben wir für Sie ein paar Preise zur Orientierung sowie Adressen und Öffnungszeiten zusammengetragen.
Prenzlauer Berg: Prater
Eigenbeschreibung auf der Website: „Ein Berliner Original seit 1837.“ Und: „Jenseits aller Special-Effects und Sonderevents ist der Prater einfach Berlins ältester Biergarten.“
Das sagt Google: 4,3 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 4800 Bewertungen. „Kommt einem Biergarten in München sehr nahe“, schreibt jemand, der offenbar aus Österreich stammt. Und eine Angel Lucy moniert: „Die Auswahl ist doof und die Preise sehr teuer. Überall muss man anstehen und die Sitzbänke sind teils dreckig (Vogeldreck).“
Gut zu wissen: In der Gaststätte kann man reservieren, im Biergarten selbst nicht. Wenn’s warm ist, wird es schnell voll, aber in der Regel lässt sich immer noch ein Plätzchen finden.
Was kostet’s? Ein Prater Pils (0,4 Liter) kostet 4 Euro, eine Weißweinschorle (0,2 Liter) 4,50 Euro, eine Rostbratwurst im Brötchen kostet 3,80 Euro, ein Flammkuchen 9,50 Euro. In der Gaststätte kosten Käsespätzle zum Beispiel 16 Euro, Königsberger Klopse mit Kartoffeln und Rote-Bete-Salat 19 Euro, ein Prater Pils (0,3 Liter) 3,50 Euro, ein Gin Tonic 9,50 Euro.
Prater Biergarten und Gaststätte, Kastanienallee 7–9, Prenzlauer Berg. Der Biergarten ist bei schönem Wetter täglich geöffnet, die Gaststätte von dienstags bis samstags ab 18 Uhr.
Charlottenburg: Schleusenkrug
Eigenbeschreibung auf der Website: „1954 eröffnete die Familie Fistler an der Tiergartenschleuse den Schleusenkrug. An dieser Stelle hatte sie schon vor dem Krieg einen Kiosk mit Getränkeausschank betrieben und die Spaziergänger und Schiffspassagiere mit Eis und Erfrischungen versorgt.“
Und weiter: „Im Zuge des Neubaus der Schleusenanlage kam nun auch die Familie Fistler zu einem festen Gebäude, das dem eigentlichen Schleusenhaus aufgesetzt wurde. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen mit den Behörden: Die Wasserstraßen Berlins standen seit Ende des Krieges unter DDR-Verwaltung. So verlief an dieser Stelle die Mauer praktisch horizontal! Im Untergeschoss sorgten die Genossen für reibungslosen Schiffsverkehr, ein Stockwerk darüber genossen die West- Berliner Sonne, Bier und deftige deutsche Küche.“
Das sagt Google: 4,3 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 4900 Bewertungen. „Ein richtig schön gelegener Biergarten, Selbstbedienung inklusive. Preis-Leistungsverhältnis soweit ok. Recht umfangreiche Speisekarte für einen Biergarten. Freundlicher Service. Wir waren am Wochenende da und es war schon recht voll, spricht für sich“, schreibt eine Rezensentin.
Gut zu wissen: Reservierungen sind nur tagesaktuell und für Gruppen ab acht Personen möglich. Der größte Andrang ist zwischen 18 und 19 Uhr, manchmal muss man auf einen freien Tisch ein bisschen warten.
Was kostet’s? Currywurst vom artgerecht gehaltenen Schwein, dazu Kartoffelspalten und Coleslaw 12,80 Euro (gibt’s auch vegan!), ein Glas Rixdorfer Fassbrause (0,3 Liter) 3,50 Euro, ein Kindl (0,3 Liter) 3,70 Euro.
Schleusenkrug, Müller-Breslau-Straße 14b, Charlottenburg. Geöffnet täglich von 11 bis 23 Uhr (Küchenschluss 21.30 Uhr).
Treptow: Zenner
Eigenbeschreibung auf der Website: „Zenner ist Veranstaltungslocation, Konzertsaal, musikalischer Biergarten und vor allem Wohlfühlort für Gäste und Crew! Wir sitzen direkt an der Spree, im Herzen des Treptower Parks. Wir stehen für ein diverses Kulturprogramm, für Musik und Kulinarik, sowie Qualität, Kreativität und Gleichberechtigung.“
Das sagt Google: 4,3 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 1500 Bewertungen. „Coole Atmosphäre. Genügend Sitzplätze und Stände für das leibliche Wohl. Ein WC für M. und eins für W. ist etwas knapp wenn es voll ist“, schreibt ein Mikel.
Gut zu wissen: Man kann die Location oder Teile davon auch exklusiv anmieten. Zum Zenner gehört auch eine tolle Bio-Eisdiele mit Kaffeebar.
Was kostet’s? Ein Radler (0,5 Liter) 5 Euro, ebenso ein halber Liter Berliner Bürgerbräu. Eine Rosé- oder Weißweinschorle (0,3 Liter) 5,50 Euro.
Zenner Bier- und Weingarten, Alt-Treptow 15, Treptow. Geöffnet montags bis mittwochs von 12 bis 19 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, freitags bis 21 Uhr, am Wochenende von 11 bis 21 Uhr.
Kreuzberg: Golgatha
Eigenbeschreibung auf der Website: „Das Golgatha (…) ist (…) seit 1977 der richtige Ort um morgens in der Ruhe des Viktoriaparks Zeitung zu lesen und einen Kaffee zu trinken, um tagsüber mit freiem WLAN im Schatten von Bäumen und Sonnenschirmen ungestört zu arbeiten, um die Abendsonne auf der großen Sonnenterrasse mit einem Spritz oder Sekt auf Eis auszukosten, um abends unter vielen Gleichgesinnten unsere ausgesuchten Biere, Cocktails, Weine und unser hausgemachtes Essen vom Holzkohlengrill zu genießen oder um tanzend im Innenbereich den Morgen zu vergessen!“
Das sagt Google: 4,2 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 1800 Bewertungen. Ein Local Guide schwärmt: „Wenn ich ans Golgatha denke…. Mann, was fallen mir da für wilde (…) Geschichten ein. Nichtsahnend was mich erwarten könnte, zwitscherte ich ein Bier mit meinen Genossen, als die mit weitem Abstand freundlichste Tresenkraft aller Zeiten uns fragte, ob wir ein weiteres kühles Blondes haben wollen. Und das, obwohl eigentlich Selbstbedienung die Tagesordnung ist, an das sich dieser Biergarten hält.“
Gut zu wissen: Hier wird Fußball live gezeigt, vom DFB-Pokal über die Bundesliga bis hin zur Champions League. Bargeldzahlung nur am Haupttresen, sonst ausschließlich Kartenzahlung. Ab 22 Uhr ist der Zugang Dudenstraße geschlossen.
Was kostet’s? 0,5 Liter Spaten vom Fass 4,60 Euro, 0,3 Liter kosten 3,50 Euro.
Golgatha Biergarten, im Viktoriapark, Katzbachstraße (Eingang Höhe Monumentenstraße), Kreuzberg. Geöffnet täglich ab 9 Uhr (open end).
Moabit: Zollpackhof
Eigenbeschreibung auf der Website: „Der Zollpackhof gegenüber dem Bundeskanzleramt war bereits 1700 das erste Ausflugslokal Berlins und sorgt bis heute für das leibliche Wohl seiner Gäste. (…) Ein modern gemütliches Wirtshausambiente mit einem Rundkamin und dominierenden großen Kronleuchtern lädt zum Verweilen ein.“
Und weiter: „Der Biergarten bietet im Sommer nach wie vor einen wunderschönen Blick auf die Spree und auf das Bundeskanzleramt. Er gehört mit der über 150 Jahre alten Rosskastanie zu den schönsten Biergärten der Hauptstadt.“
Das sagt Google: 4,3 von 5 möglichen Sternen bei mehr als 7300 Bewertungen. „Schöner Biergarten in der Betonwüste rund um den Berliner HBF. Eine sehr willkommene Abwechslung. Die 5 Minuten Fußweg lohnen sich, um der ewig gleichen Bahnhofsgastronomie zu entkommen“, findet ein Gast.
Und eine Dame schreibt: „Ob Schnitzel, Nürnberger, Schweinshaxe, Spätzle, Kartoffelsalat oder Pommes, die Auswahl ist groß. Es gibt sogar drei vegetarische Gerichte. Alternativ tun’s auch die Beilagen. Der Service ist ausgesprochen freundlich. Wirklich sehr nett und aufmerksam. (…) Hier bekommt ihr Bavarian Feeling made in Berlin.“
Gut zu wissen: Es gibt keinen Parkplatz.
Was kostet’s? Krautsalat mit Speck 3,80 Euro, ein halbes Grillhähnchen 10,50 Euro, Ofenkartoffel mit veganer Sour Cream 6,90 Euro, Bionade (0,33 Liter) 3,70 Euro, Augustiner Hell (0,5 Liter) 4,70 Euro.
Zollpackhof, Elisabeth-Abegg-Straße 1, Moabit. Bei gutem Wetter ist der Biergarten täglich ab 11 Uhr geöffnet, das Restaurant öffnet täglich von 12 bis 23 Uhr (Küchenschluss: 21 Uhr).






