Ernährung im Klimakterium

Beschwerden in den Wechseljahren lindern: Meiden Sie diese sieben Lebensmittel

Während der Menopause stellt sich der weibliche Körper komplett um, was mit Beschwerden einhergeht. Mit ein paar Lebensmitteln lassen diese sich fast vermeiden.

Entspannt durch die Wechseljahre: Klingt traumhaft und ist gut möglich (Symbolfoto).
Entspannt durch die Wechseljahre: Klingt traumhaft und ist gut möglich (Symbolfoto).www.imago-images.de

Eins ist klar: Jede Frau muss durch die Wechseljahre. Ob man es will oder nicht – ab einem gewissen Alter stellt der weibliche Körper sich um, kommt in die Menopause, verändert sich. Es ist der genetisch programmierte Weg der Natur. Weil der Hormonhaushalt umgebaut wird, braucht der Organismus eine Weile, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Zu spüren ist das in Form von Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Gewichtszunahme und allerhand mehr Symptomen.

Das Klimakterium beginnt im Schnitt zwischen 47 und 48 Jahren und verlangt einer Frau wahnsinnig viel ab. Gut zu wissen also, dass bestimmte Nahrungsmittel einen direkten Einfluss auf die Wechseljahre haben. Indem sie nämlich weggelassen werden, geht es einem besser, verspricht die Ernährungsberaterin Tina Hildebrandt, die Head of Nutrition bei der Ernährungs- und Abnehm-App Yazio ist (kostenlos im App Store). Die Expertin nennt die sieben wichtigsten Lebensmittel, die Sie aus Ihrem Essensplan streichen sollten, wenn Sie gut durch die Menopause kommen wollen.

Chilischoten

Tina Hildebrandt: Chilischoten können nicht nur die Schärfe des Essens erhöhen, sondern auch die Körpertemperatur. Während der Wechseljahre sind solche und andere scharfe Speisen zu vermeiden, da sie den Blutdruck erhöhen und dadurch Hitzewallungen auslösen oder verstärken können. Wer dennoch nicht auf Würze verzichten möchte, kann zu milderen Gewürzen und Kräutern wie Basilikum, Kurkuma oder Ingwer greifen.

Generell werden Kräuter total unterschätzt, dabei stecken sie voller Nährstoffe, auch unsere heimische Petersilie. Die ist ein echtes Multitalent, was Vitamine und Mineralstoffe angeht. Kurkuma hat im Übrigen auch eine antientzündliche Wirkung, vor allem in Kombination mit Pfeffer. Viele Frauen legen während des Klimakteriums ein paar Kilo zu. Mittlerweile weiß man, dass gerade Bauchfett kleine Entzündungsreaktionen im Körper hervorrufen kann.

Wein

Tina Hildebrandt: Viele Frauen vertragen Alkohol in den Wechseljahren nicht mehr gut. Er kann zu verstärkten Hitzewallungen, Schlafstörungen, nächtlichem Schwitzen und plötzlichem Herzklopfen führen. Je stärker der Alkohol, desto stärker können die Auswirkungen sein. In Maßen ist Alkohol sicher auch während der Menopause in Ordnung, aber mehr als ein Glas Wein pro Tag sollte man seinem ohnehin schon geforderten Körper nicht zumuten.

Vergessen Sie nicht: Nachts laufen im Körper sämtliche Regenerations- und Reparaturprozesse auf Hochtouren. Wenn der Körper jedoch damit beschäftigt ist, den Alkohol abzubauen – und das hat zunächst Priorität für ihn, weil Gifte schnellstmöglich entsorgt werden müssen –, kann er sich nicht auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren.

Kaffee

Tina Hildebrandt: Koffein macht uns wach, natürlich, deshalb trinken wir ihn ja. Aber in einer Phase, in der unser Schlaf ohnehin nicht der beste ist, sollte man seinen Konsum drastisch einschränken. Deshalb rate ich, zunächst ab dem frühen Nachmittag keinen Kaffee mehr trinken. Er könnte Sie unruhig machen und das Einschlafen behindern. Wenn Sie auf den Geschmack nicht verzichten möchten, probieren Sie doch entkoffeinierten Kaffee; Sie werden kaum einen Unterschied bemerken, Ihr Körper aber schon.

Darüber hinaus hat das Koffein auch Einfluss auf die Hormone. Verschiedene Studien legen nahe, dass die Östrogen-Ausschüttung gesenkt werden kann. Die Konzentration des weiblichen Geschlechtshormons nimmt während der Wechseljahre kontinuierlich ab. Eine von außen provozierte zusätzliche Senkung ist nicht ratsam, wenngleich der Effekt durch Kaffee auch nicht überbewertet werden sollte. Mein Tipp: Beobachten Sie Ihren Körper genau, wie er auf Kaffee reagiert und wie er sich verhält, wenn Sie keinen trinken. Wägen Sie dann ab, was okay für Sie ist.

Gebratenes Hühnchen

Tina Hildebrandt: Gebratenes Hühnchen, Speck und andere fetthaltige Fleischsorten können die Symptome der Wechseljahre aufgrund ihres hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren verschlimmern. Nahrungsmittel wie diese reduzieren den Serotoninhormonspiegel des Körpers und können das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen.

Weißbrot

Tina Hildebrandt: Verarbeitete einfache Kohlenhydrate wie zum Beispiel Nudeln, Kekse, Kuchen, Kartoffelpüree oder weißer Reis enthalten Stärke, die im Körper schnell freigesetzt wird und Insulinspitzen fördern können. Danach kommt es aber wieder zu einem schnellen Abfall, was ei Frauen in den Wechseljahren Hitzewallungen auslösen kann. Um diese zu vermeiden, sind komplexe Kohlenhydrate wie braunen Reis, Süßkartoffeln und Vollkornnudeln besser geeignet. Diese enthalten zudem Ballaststoffe, die den Darm mobil und gesund halten. Weißmehlprodukte hingegen haben für die Darmflora keinen nennenswerten Nutzen.

Auch Eiweiße, die beispielsweise in Eiern, Quark und Hülsenfrüchten stecken, sorgen für einen langsamen Anstieg des Blutzuckers. In der Folge ist man länger satt und der Körper durch das ständige Auf und Ab des Insulins nicht so gestresst. Darüber hinaus sind Eiweiße die Bausteine unseres Körpers. Wir brauchen sie, um alle Stoffwechselvorgänge in Gang zu halten, neue Zellen zu bilden, leistungsfähig zu sein.

Cheeseburger

Tina Hildebrandt: Bei Fast Food dreht sich im Allgemeinen alles um verarbeitete Lebensmittel, die reich an Fett und Natrium sind. Neben der Erhöhung des Blutdrucks, Blähungen und dem Risiko für Herzerkrankungen können diese Nahrungsmittel also auch zu einer Gewichtszunahme führen. Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel, weshalb viele in dieser Zeit ohnehin an Gewicht zunehmen. Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten viele Zusatzstoffe, die den Stoffwechsel negativ beeinflussen können.

Wenn es doch mal Fast-Food sein soll, dann sind gegrillte Optionen die bessere Wahl. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf die Schmelzkäsescheibe, denn diese steckt voller Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Einige von denen stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen.

Kartoffelchips

Tina Hildebrandt: Frauen in den Wechseljahren sollten natriumreiche Lebensmittel wie Chips und andere Knabbereien vermeiden, um den Körper gesund zu halten und hohen Blutdruck zu vermeiden. Natrium kommt natürlicherweise in Lebensmitteln vor, ist aber auch im Salz enthalten. Darauf sollten Sie ein Auge haben, weil Salz nicht nur Wasser bindet und im Körper hält – Stichwort Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen –, sondern eben auch den Blutdruck erhöht. Und das wiederum kann unter anderem zu Hitzewallungen führen. Nach Möglichkeit sollten Sie demnach Ihren Salzkonsum reduzieren und den Natriumgehalt Ihrer Mahlzeiten prüfen.

Darum sind Chips so lecker

Von Nicole Schulze

11.12.2021

Generell sollte Fertigessen gegen Frisches getauscht werden, weil zubereitete Speisen eine Vielzahl an Zusatzstoffen enthalten, die nicht nur dick machen können, sondern auch krank. Wenn Sie doch etwas knabbern möchten, greifen Sie zu ungesalzenen Nüssen, Mandeln oder Kernen. Diese enthalten neben ganz viel Eiweiß auch jede Menge Nährstoffe, die Ihr Körper jetzt ganz besonders braucht. Sollten Ihnen die Nüsse zu fad schmecken, können Sie sie beispielsweise in einer Marinade aus Tomatenmark, Honig und Kräutern im Ofen rösten. Das schmeckt fantastisch und ist ausgesprochen gesund.