Zu einem leckeren Frühstück oder einem ausgiebigen Brunch am Wochenende gehört es einfach dazu: gutes Brot. Hier bekommen Sie einen Überblick über zehn wirklich gute Bäckereien der Hauptstadt.
Weichardt-Brot: Berlins erste Vollkornbäckerei
Reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen: Gesundheitsbewusste Menschen genießen gerne mal ein gutes Vollkornbrot. Ganz besondere Variationen dieser Art gibt es bei Weichardt-Brot. Denn die Vollkornbäckerei war ihrerzeit die erste Bio- und Vollkornbäckerei Berlins.
Seit 1977 bieten Bäcker- und Konditormeister Heinz Weichardt und seine Ehefrau ihren Kunden Brote und Brötchen aus Demeter-Getreide wie Dinkel, Hafer, Hirse, Mais, Roggen und Weizen, die in den hauseigenen Natursteinmühlen in der Bäckerei täglich zu Schrot und Vollkornmehl verarbeitet werden. Hinzu kommt ein eigens hergestelltes Backferment, eine Art Sauerteig und reines, unjodiertes Meersalz. Eine weitere Besonderheit: Das für die Brote verwendete Wasser wird vorab mit Halbedelsteinen vitalisiert, was die Aktivität der Gärung verbessern soll. Auf fertige Bio-Backmischungen oder chemisch-industrielle Backhilfsmittel wird bei Weichardt-Brot gänzlich verzichtet.
Das Ergebnis sind Brote voller Aromen, Geschmack, außen knusprig, innen weich und wunderbar bissfest. Das Sortiment bei Weichardt-Brot reicht von Roggenbroten in Sorten wie Walnuss-, Kümmel- oder Schrotbrot, Weizenbroten wie Sesambrot, Mischteigbroten wie Bauern- oder Kürbiskernbrot, Dinkelbroten, Hefebroten, Weißbroten oder Baguettes. Daneben gibt es eine Auswahl an Brötchensorten wie Elsässer- oder Kräuterbrötchen, Ciabatta sowie süße Variationen wie zum Beispiel Rosinenbrötchen oder Croissants.
Liebhaber von Torten und Kuchen kommen hier ebenso auf ihre Kosten. Auch hierbei werden Bio- und Demeter-Zutaten verarbeitet und statt raffiniertem Zucker Blütenhonig und Rohrzucker zum Süßen verwendet.
Weichardt-Brot, Mehlitzstraße 7, Wilmersdorf, Dienstag–Freitag 7.30–18.30, Samstag 7.30–14 Uhr
Ofenfrisches italienisches Brot bei Sironi
Außen eine knusprige Kruste und innen schön weich und fluffig – so kann man die italienischen Brote von Bäcker Alfredo Sironi wohl am besten beschreiben. Bereits seit 2014 stellen er und sein Team in der Markthalle Neun täglich Teig-Träume nach norditalienischen Rezepten und mit ausgesuchten Zutaten, wie Mehlen vonTraditionsmühlen aus Norditalien, her.
Seit 2019 empfangen Sironi und seine Mitarbeiter Liebhaber italienischer Backkunst in einer Bäckerei in Schöneberg. Auch hier findet sich neben Sauerteigbroten und Ciabatta Süßgebäck wie Brioche und Küchlein im Sortiment.
Und immer im Dezember erwartet Fans italienischer Backwaren ein besonderes Highlight in der Sironi-Bäckerei: der italienische Weihnachtsklassiker schlechthin – eine traditionelle Panettone. Über süße Teig-Leckereien hinaus gibt es im Sironi natürlich auch deftige Köstlichkeiten wie Focaccia – ein ligurisches zum Teil belegtes Fladenbrot.
Sironi – Bäckerei und Café, Goltzstrasse 36, Schöneberg, Montag–Sonntag 8–19 Uhr
Bäckerei Johann Mayer: Bäckersfamilie aus Leidenschaft
Vermischen, rühren, kneten, backen: Seit 1912 werden in der Bäckerei Johann Mayer Brote, Brötchen und Kuchen mit Liebe und Leidenschaft gefertigt – und das mittlerweile in vierter Generation.
Gegründet und eröffnet wurde der Betrieb von dem aus Schwaben stammendem Johann Mayr. Nach seiner zehnjährigen Wanderschaft hatte der Bäckergeselle seine Meisterprüfung in Berlin abgelegt – und ließ sich hier nieder. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Selma führte er fortan die Bäckerei in Berlin-Schöneberg, die anschließend von Generation zu Generation in der Hand der Familie bleiben sollte.
Mittlerweile versorgt der Urenkel Mayrs, Karsten Berning, mit seinem Team Kunden mit Backwaren, „die wie zu Hause schmecken“ sollen. Ein Familienrezept, das sich auszahlt: Die Bäckerei wurde mehrfach mit dem Qualitätszertifikat „Goldene Brezel“ des Bäcker- und Konditoren-Landesverbandes Berlin und Brandenburg ausgezeichnet – eine Anerkennung für traditionelle Handwerksarbeit, Fachberatung, Ausbildung und sehr gute Qualität.
Das Sortiment der Bäckerei Johann Mayer umfasst eine große Auswahl an Broten wie beispielsweise Graubrot, Roggenschrotbrot, Cranberry Brot oder dem Traditionsbrot Johann, das nach dem Urgroßvater benannt wurde. Daneben gibt es verschiedene Brötchen und natürlich eine Auswahl an Kuchen und Torten.
Bäckerei Johann Mayer, Ebersstraße 42, Schöneberg, Montag–Freitag 6–19.30 Uhr, Samstag 7–15.30 Uhr, Sonntag 8–11.30 Uhr
Betörender Brotduft in der SoLuna-Bäckerei
Der Duft frisch gebackenen Brotes ist einzigartig und unverkennbar. Und eben jener Duft umhüllt einen sofort beim Betreten der SoLuna-Bäckerei in Berlin-Kreuzberg. Einst in der Uckermark gegründet, werden hier seit 2004 täglich in der Backstube frische Backwaren aus Bio-Rohstoffen aus möglichst regionalem Anbau zubereitet – so kommt zum Beispiel wöchentlich Mehl von einer Mühle aus dem Spreewald und einer aus der Lüneburger Heide.
Die Brote aus dem SoLuna tragen Namen wie Bretonne, Rundling oder Pain Obscure und werden nach aus aller Welt zusammengetragenen Rezepten gefertigt, um Brot-Liebhabern ein abwechslungsreiches und charaktervolles Sortiment zu bieten. So reicht die Angebotsspanne von kräftigen und würzigen Sauerteig- oder Vollkornbroten über mediterrane Misch- und Weißbrote wie beispielsweise das Ciabatta Olive bis zu schwäbischen Kümmelseelen.
Zusätzlich erwarten einen ebenso süße Kreationen wie etwa Rosinen-Zimt-Schnecken und Kuchenvariationen wie Beeren-Crumble oder Mohn-Streuselkuchen.
Darüber hinaus bietet die SoLuna-Bäckerei ihren Kunden ein Feinkostsortiment an: Neben einer Auswahl an speziellen Käse- und Wurstsorten, gibt es Öle, Wein und hausgemachte Konfitüre – und sonnabends immer eine Auswahl an Brötchen und feinen Backwaren.
Übrigens: Jeden Sonnabend erwarten Besucher des Neuen Marktes am Südstern sowie in der Markhalle Neun ab 10 Uhr SoLuna-Marktstände mit frischen Backwaren.
SoLuna Bäckerei, Gneisenaustraße 58, Kreuzberg, Montag–Freitag 10–19 Uhr, Samstag 8–16 Uhr
Brot aus rein ökologisch angebauten Zutaten bei der Brodstätte
Bio-Mehl, Meersalz und Wasser: Das sind die wenigen Zutaten für die innen fluffigen und außen knusprigen Brote in der Brodstätte in Berlin-Kreuzberg. In dieser Handwerksbäckerei versorgen der Däne Magnus Grubbe und sein Team ihre Kunden mit täglich frischen Backwaren bei deren Zubereitung gänzlich auf künstliche Zusatzstoffe oder industrielle Methoden verzichtet wird.
Ein großer Fokus im Sortiment scheint dabei auf Teigkreationen aus Weizenvollkorn zu liegen: Hier hat man die Auswahl zwischen Brotsorten wie beispielsweise Weizenvollkornbrot oder italienischem Weizenbrot. Daneben gibt es ebenso Dinkelbrot, knusprige Wallnussbrötchen und süße Kreationen wie die schwedische Fastalavnsbolle – ein mit Creme gefülltes Brioche –, Früchtebrote, saftige Zimtschnecken, Croissant-Knoten mit Salbei oder Obst-Croissants mit saisonalem Obst.
Brodstätte, Planufer 92D, Kreuzberg, Montag–Freitag 8–19 Uhr, Sonnabend–Sonntag 8–16 Uhr
Der Geschmack von Urkorn bei SOFI
Seit Ende 2020 durchströmt ein betörender Duft die Räume der restaurierten Backsteinfabrik in den Sophie-Gips-Höfen in Berlin-Mitte: Dort befindet sich nämlich die Bäckerei SOFI in der die Auslese richtiger Zutaten und der einzigartige Geschmack von Urkorn groß geschrieben werden.
Die Betreiber der Bäckerei, der dänische Fine-Dining-Gastronom Frederik Bille Brahe und der Design-Hotels-Gründer Claus Sendlinger, haben es sich zur Mission gemacht, das SOFI zum Teil einer internationalen Brot-Bewegung zu machen und dem traditionellen Handwerk mehr Wertschätzung zukommen zu lassen. Dafür beschäftigen sie ein internationalen Team aus jungen Bäckern, die in der hauseigenen Backstube täglich besondere Broträume backen.
Im Sortiment finden sich derzeit drei wechselnde Brotsorten wie das kastenfermentierte Berliner Laib aus Mischweizen, ein Tagesbrot und ein dänischen Rugbrød. Darüber hinaus gibt es für Kunden eine Auswahl an Kuchen wie den Schokoladen-Sauerteig-Kuchen, Keksen und Croissants wie zum Beispiel einen mit Kardamom und Orange gefüllten Morning Bun oder dem sogenannten Handwerker – ein typisch dänisches Käsebrötchen mit aufgeschlagener Butter – sowie frisch gebackene italienische Focaccia.
SOFI, Sophie-Gips-Höfe, Sophienstraße 21, Mitte, Mittwoch–Freitag 7.30–18.30 Uhr, Sonnabend–Sonntag 8.30–17.30 Uhr
Brote aus Holzöfen bei Wiener Brot
Ein Brot aus circa zehn Tonnen schweren Holzbacköfen probieren? Dieser spezielle Genuss ist bei Wiener Brot in Berlin-Mitte möglich. Von der Fernsehköchin Sarah Wiener und Bäckermeister Helmut Gragger 2012 eröffnet, erwarten hier Brot-Liebhaber alpenländisch geprägte Backwaren, die sich durch besonders leckere Krusten sowie eine lange Frische und Haltbarkeit auszeichnen.
Von Hand gefertigt und gebacken, werden für die Herstellung der Brote, Brötchen und süßen Backwaren ausschließlich Bio-Rohstoffe und teilweise Demeter-zertifizierte Mehle verwendet. Viele der dabei verwendeten Rohstoffe stammen aus regionalem Anbau. Eine weitere Besonderheit bei Wiener Brot ist die Zubereitung der Sauerteigbrote: Diese reifen in großen Kesseln und nicht in Sauerteiganlagen.
Das Ergebnis ist ein lange haltbares und zugleich saftiges Sauerteigbrot in den Sorten wie beispielsweise Wiener Hausbrot, Kern- oder Sonntagsbrot sowie die Wiener – oder Dinkelkruste. Darüber hinaus gibt es eine leckere Auswahl an Brötchen-Kreationen mit Namen wie Vollkornweckerl, Mohnflesserl, Vintschgerl oder der Kaisersemmel – jedes einzelne von Hand geformt, geknetet oder gerollt. Und wer es süß mag, kann sich über eine Auswahl an diversen Backwaren wie Zimt- oder Schokoschnecken, Brioches oder Topfengolatsche freuen.
Übrigens: Die Brote, Brötchen und süßen Teigwaren von Wiener Brot sind ebenso zweimal wöchentlich – mittwochs und sonnabends – auf dem Wochenmarkt auf dem Karl-August-Platz in Charlottenburg erhältlich.
Wiener Brot – Holzbäckerei, Tucholskystraße 31, Mitte, Montag–Freitag 7–19 Uhr, Sonnabend 8–16
Bäckerei Siebert: Ein Familienunternehmen in vierter Generation
Rohstoffe von fast ausschließlich regionalen Erzeugern und Lieferanten aus Berlin und Brandenburg, traditionelle Zutaten und Zeit: Das sind die Komponenten, aus denen in der Bäckerei Siebert seit knapp 115 Jahren köstliche Brote, Brötchen sowie Kuchen und Feingebäck entstehen. 1906 von Gustav Siebert in der Schönfließer Straße im Prenzlauer Berg eröffnet, wird das Familienunternehmen an selbiger Stelle mittlerweile in vierter Generation von Lars Sieberts geführt.
Nach wie vor werden die Backwaren täglich nach handwerklicher Tradition und zum Teil nach alten Originalrezepten selbst hergestellt. Auf industrielle Tiefkühlteiglinge oder Backvormischungen aus der Tüte wird hier gänzlich verzichtet.
Anwohner und andere Berliner erwartet in der ältesten Bäckerei Berlins ein vielfältiges Brotsortiment aus Roggen-, Vollkorn-, Weizen- oder Mischbroten – wobei dem Sauerteig für bestimmte Brotsorten Reifezeichen von bis zu 16 Stunden gegönnt werden – sowie handgeformte und auf Steinplatten gebackene Brötchen verschiedenster Sorten wie Mohn-, Sesam-, Splitter- oder Baguettebrötchen.
Neben den Brot- und Brötchenkreationen steht für die Kunden selbstverständlich eine besondere Auswahl an traditionell gefertigten Kuchen wie beispielsweise Streuselkuchen, Bienenstich sowie Tortenklassikern wie der Frankfurter Kranz oder die Schwarzwälder Kirschtorte bereit. Und: Zu Anlässen wie Ostern oder Silvester werden entsprechende Backwaren wie Osterkränze oder Pfannkuchen hergestellt.
Bäckerei & Konditorei Siebert, Schönfließer Straße 12, Prenzlauer Berg, Dienstag–Freitag 6.15–18.30 Uhr, Sonnabend 6–12.30 Uhr
Würziges Brot aus Spreewälder Bio-Zutaten bei 100 Brote
Mehl, Wasser und Salz: Mehr braucht es nicht, um ein richtig gutes Brot mit knuspriger Kruste zu backen, auch keine Gewürze oder Zusätze wie Nüsse – so lautet zumindest die Devise bei 100 Brote in Prenzlauer Berg. Seit 2017 versorgen Inhaber Karsten Greve und sein Team ihre Kunden in der Bäckerei mit Café mit frischen Brotkreationen, die allerdings in Charlottenburg hergestellt werden.
Gebacken werden die Brote ausschließlich mit Dinkel und Roggen und auch bei den Zutaten gibt es bei 100 Brote eine Besonderheit: Sie werden zu 100 Prozent biologisch angebaut und stammen aus dem Spreewald. Das Teig-Resultat mündet – anders als es der Name der Bäckerei vermuten lässt – in einer Handvoll Sorten.
Immer im Sortiment ist dabei das extra lange im Ofen gebackene Jungsbrot mit einem sehr hohen Roggenanteil sowie der Hungry Shepherd mit einem 60 prozentigen Dinkelanteil, zusätzlich gibt es weitere wechselnde Brotsorten. Wer das Brot belegt genießen möchte, kann bei 100 Brote zwischen verschiedenen Varianten wie etwa mit Landrahm und Petersilie, Schmalz, hausgemachter Marmelade oder als Grilled Sandwich mit Bärlauch-Pesto, Mozzarella und Tomaten wählen. Darüber hinaus gibt es bei 100 Brote Muffins in Sorten wie Tripple-Chocolat-Walnut oder Süßkartoffel-Himbeere und zu Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten Osterzöpfe, Stollen und vieles mehr.
100 Brote, Hufelandstrasse 2/Ecke Greifswalder, Prenzlauer Berg, Montag–Sonnabend 8–20 Uhr, Sonntag 9–18 Uhr
Dresdner Feinbäckerei: Über 100 Jahre Tradition
Verkaufsregale, Vitrinen, Auslagen und Lampen aus vergangener Zeit: Wer die Dresdner Feinbäckerei in Friedrichshagen betritt, wähnt sich in einer längst vergangenen Epoche – und zwar im Jugendstil. 2002 wurde der Verkaufsraum der 1906 gegründeten Bäckerei nach Vorlagen und Plänen aus eben jenem Gründungsjahr in liebevoller Arbeit restauriert. Der Bäckerladen erstrahlt seitdem im historischen Glanz. In diesem Ambiente erwartet Kunden ein breites Sortiment an Backwaren, die auch heute noch nach alten Rezepten und mit Liebe zur Tradition gefertigt werden.
Mittlerweile seit 1995 führt Konditor- und Bäckermeister Rainer Schwadtke die traditionsreiche Bäckerei in Friedrichshagen, deren Namen auf den Dresdner Bäckermeister Oskar Glantz zurückgeht. Dieser hatte 1936 nach der Übernahme des Geschäfts bei den ortsansässigen Behörden den Namen „Dresdner Feinbäckerei“ erkämpft, und so bilden seit jeher bis heute Backwaren nach sächsischer Art einen Schwerpunkt dieser Bäckerei.
So finden sich zum Beispiel Kuchensorten wie die Eierschnecke, Kleckskuchen oder die Donauwelle sowie cremig gefüllte Schillerlocken oder Käsekrapfen im Sortiment. Neben diesen süßen Sünden gibt es bei der Dresdner Feinbäckerei natürlich ebenso täglich frisch in der Backstube zubereitete Brote in Sorten wie etwa Kümmel-, Vollkorn-, Walnuss- und Zwiebelbrot oder dem sogenannten Preußenbrot. Eine Auswahl an verschiedenen Brötchen wie den Splitter-, Sesam-, Mehrkorn- oder Mohnbrötchen sowie Hörnchen runden das große Angebot an Backwaren ab.
