Dermatologin gibt Tipps

Augenringe? Dann probieren Sie doch mal das Vampirlifting

Tränensäcke, Augenringe, Tränenrillen – manchmal sehen wir ganz schön alt aus. Die Berliner Hautärztin Dr. Meike Schröder sagt, was man dagegen tun kann.

Wir blicken einander ständig in die Augen. Deshalb sollten sie nicht müde, sondern frisch aussehen.
Wir blicken einander ständig in die Augen. Deshalb sollten sie nicht müde, sondern frisch aussehen.imago

Der Spiegel kann manchmal wirklich ungnädig sein: Da reicht schon eine unruhige Nacht, weil das letzte Bier doch schlecht war, vielleicht das liebe Kind nicht recht schlafen wollte oder der Alltagsstress einen nicht zur Ruhe kommen lässt – und schon sieht man zehn Jahre älter aus. Augenringe, Tränensäcke, müder Blick.

Die Zehlendorfer Hautärztin Dr. Meike Schröder weiß, was hilft, und gibt Tipps. „Bei Augenringen ist es entweder so, dass die Äderchen durchschimmern und der Partie einen bläulichen Ton verleihen. Oder aber die Haut ist etwas stärker pigmentiert als der Rest des Gesichtes, dann wirken Augenringe eher braun“, sagt sie. „Beides wird verstärkt, wenn man zu wenig schläft, viel raucht oder allgemein keinen gesunden Lebensstil pflegt.“

Bei Tränensäcken gibt es eine SOS-Maßnahme, die schon Oma kannte: kalte Löffel aufs Auge. „Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen, die Schwellung geht zurück“, so die Dermatologin. Legen Sie also zwei Teelöffel in den Kühlschrank und drücken sie danach für ein paar Sekunden sanft aufs Auge. Den gleichen Effekt können Sie erzielen, wenn Sie Ihr Gesicht mit kaltem Wasser benetzen.

Ebenso können Sie es mit einer lymphableitenden Massage probieren. „Kosmetikerinnen streichen mit speziellen Handgriffen Richtung Schläfe und sorgen so dafür, dass die überschüssige Flüssigkeit abgebaut werden kann“, weiß Schröder. Man kann diese Handgriffe auch selbst lernen, sollte sich dafür jedoch schulen lassen.

Es gibt aber auch das gegenteilige Problem: Tränenrinnen. Das sind Einsenkungen unter dem Auge. Allerdings kann man dagegen selbst wenig tun. „Ich rate in solchen Fällen zu einer Unterspritzung mit Hyaluron, einem synthetisch hergestellten Wirkstoff“, so Schröder. „Das verwendete Präparat ist speziell für den empfindlichen Augenbereich zugelassen und sehr gut verträglich.“

Eine Behandlung dauert etwa 20 Minuten für beide Augen, es werden – je nach Injektionstechnik – in der Regel jeweils zwei Pikser gesetzt. „Die Wirkung hält etwa ein Jahr, weil Hyaluron sich abbaut“, so die Zehlendorferin. Jede Sitzung kostet etwa 450 Euro für beide Augen.

Allerdings hat die Hyaluronunterspritzung auch noch einen netten Nebeneffekt: Sie kann die Augenringe beseitigen. Weil nämlich das Hyaluron die Hautpartie aufpolstert, können die Äderchen nicht mehr so stark durchscheinen. Der Blaustich unter den Augen verschwindet. Aber das ist zugleich auch der Haken – es funktioniert nur, wenn die Adern die Ursache für die Augenringe sind. Liegt es jedoch an einer stärkeren Pigmentierung, kann das Hyaluron wenig ausrichten.

So funktioniert das Vampirlifting

Aber auch hier kann die Dermatologin helfen. Um nämlich die pigmentierten Augenringe aufzuhellen, ist das sogenannte „vampire lift“ das Mittel der Wahl. „Hierfür verwendet man Eigenblut. Der Patientin wird also etwas Blut abgenommen, das dann in einem speziellen Gefäß zentrifugiert wird“, erklärt Schröder.

„Oben bildet sich dann das durchsichtige plättchenreiche Plasma, das unterhalb der Augen injiziert wird. Es regt die Collagen-Neubildung an und stimuliert die Haut. Auf diese Weise wird sie aufgepolstert und aufgehellt.“ Die Expertin empfiehlt, das Procedere zwei weitere Male pro Jahr zu wiederholen. Ein „vampire lift“ kostet etwa 350 Euro.

Man kann seine müden Augen aber auch wegcremen. Kaufen Sie sich also eine gute Augencreme. Die muss nicht teuer sein. Sie sollten sich nur die Zeit nehmen, sich die Inhaltsstoffe durchzulesen. Achten Sie auf Hyaluron, Q10, Koffein, Phloretin, Vitamin C, Ruscus aesculatus, Ferulasäure, Proxylane, Blaubeerextrakt.

Diese Wirkstoffe sorgen für eine schöne, glatte Augenpartie. „Morgens und abends am unteren Auge auftragen und leicht einklopfen. Das sorgt dafür, dass die Partie besser durchblutet und Creme besonders gut aufgenommen wird“, so Meike Schröder. Aber: Gegen Augenringe hilft das Einklopfen nicht.

Besonders wichtig: Achten Sie auf ausreichend Schlaf und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Die besten Cremes können nicht helfen, wenn Sie zu wenig oder zu schlecht schlafen. Ebenso braucht Ihr Körper – und somit auch Ihre Haut – viele verschiedene Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente.

Diese finden sich u. a. in frischem Obst und Gemüse, in Vollkornprodukten, aber auch in Nüssen und Saaten. „Es gibt Lebensmittel, die eine ausschwemmende Wirkung haben – und das kommt dann auch den Tränensäcken zugute“, sagt die Dermatologin. Als entwässernd gelten Ananas, Gurken, Spargel, Brennnesseltee.

Und natürlich sollten Sie nicht rauchen und wenig Alkohol trinken – aber das wissen Sie ja. Und versuchen Sie, sich salzärmer zu ernähren. Salz kann Wasser binden und es so im Körper halten. Diese Einlagerungen sind unnötig und leicht zu verhindern. Darum nehmen Sie doch vielleicht beim Würzen eine Prise weniger. Und verzichten Sie auf Fertiggerichte, die in der Regel viel zu viel Salz enthalten.

Und wie pflegt die Dermatologin ihre Augen?

Dr. Meike Schröder: „Ich nutze morgens und abends ein Serum, das Koffein, Phloretin, Vitamin C, Ruscus aesculatus und Ferulasäure enthält. Das trage ich nach der Reinigung auf. Danach benutze ich eine Augencreme mit Proxylane, Blaubeerextrakt und Peptiden. Im Sommer nehme ich eine etwas leichtere Creme, und im Winter achte ich auf etwas mehr Fett, um die zarte Haut vor Kälte und Wind besser zu schützen. Und ich achte darauf, mindestens acht Stunden Schlaf zu bekommen.“