Gespaltene Erinnerung

Warum Ost und West unterschiedlich auf die Russen blicken – eine Antwort aus Lebenserfahrung

Karl Döring, langjähriger Chef des Stahlwerks in Eisenhüttenstadt, über Russland, den „unverrückbaren Nachbarn im Osten“, und die gegenwärtige Feindseligkeit.

Es gab sowjetische Panzer am 17. Juni 1953, aber auch das: Gute Laune bei einem Treffen von Sowjetsoldaten mit Jugendlichen während eines deutsch-sowjetischen Jugendfestivals vor dem Zwinger in Dresden im Oktober 1970.
Es gab sowjetische Panzer am 17. Juni 1953, aber auch das: Gute Laune bei einem Treffen von Sowjetsoldaten mit Jugendlichen während eines deutsch-sowjetischen Jugendfestivals vor dem Zwinger in Dresden im Oktober 1970.Wilfried Glienke/dpa

„Stoppt Putin“ hat einer der 420 Einwohner des idyllischen schwäbischen Örtchens Ochsenwang an ein Fenster geschrieben, in großen blauen Buchstaben. Russenangst und ihr großer Bruder Russenfeindlichkeit gehören seit dem Überfall der Putintruppen auf die Ukraine zur gängigen Politik- und Medienpraxis, ganz so, als stünde „der Russe“ vor deutschen Türen. Kein Wunder, dass sich gerade dort Pauschalurteile festsetzen, wo kaum jemand Erfahrungen mit Russen hat, wie auf der Schwäbischen Alb.

Berliner Zeitung

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