Frankfurt/Main - Vom Klimapaket der Bundesregierung profitieren einem Medienbericht zufolge viele Pendler, auch wenn sie Auto fahren. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete, würde die höhere Pendlerpauschale für viele Autofahrer die Mehrkosten aus den neuen CO2-Preisen ausgleichen. Dabei berief sich die Zeitung auf eigene Berechnungen und Auswertungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die Pläne der großen Koalition sehen einerseits eine CO2-Bepreisung im Verkehrssektor vor, zugleich aber auch eine Anhebung der Pendlerpauschale ab dem Jahr 2021 bei Strecken von mehr als 20 Kilometern. Die Pauschale soll dann auf 35 Cent steigen – fünf Cent mehr als derzeit pro Kilometer von der Steuer abgesetzt werden können.
Ab 28 Kilometern Pendelweg gibt es eine Entlastung
Hintergrund hierbei ist nach Angaben von Union und SPD, dass Pendler, die einen langen Arbeitsweg zurücklegen müssen, oft weder auf ein ausgebautes ÖPNV-Angebot zurückgreifen noch eine ausreichende Ladeinfrastruktur für Elektroautos nutzen können. Dies werde sich in den kommenden Jahren aber ändern. Deshalb ist im Klimapaket vorgesehen, die Erhöhung der Pendlerpauschale bis Ende 2026 zu befristen.
Wie die „FAS“ nun berichtete, würde den Plänen zufolge 2021 beispielsweise ein Polo-Fahrer mit geringem Einkommen insgesamt entlastet, wenn er mehr als 28 Kilometer von der Arbeit weg wohnt. Mit der Zeit schrumpfe die Entlastung aber. Schon im Jahr 2023 überwiegt die Belastung durch den CO2-Preis bis zu einer Entfernung von 77 Kilometern.
Eine Modellrechnung der Zeitung und des DIW-Steuerexperten Stefan Bach zeigt demnach, dass derjenige, der mehr versteuert, auch mehr Steuern sparen kann: Ein Spitzenverdiener zum Beispiel werde im ersten Jahr schon ab einer Entfernung von 25 Kilometern entlastet, selbst wenn er ein großes BMW-X7-SUV fahre.
Flugtickets werden teurer, Wärmepumpen attraktiver
Gleichzeitig mache die geplante Abwrackprämie für Ölheizungen den Erwerb einer klimafreundlichen Heizung attraktiv. Wer eine alte Ölheizung durch ein neues, effizientes System ersetzt, soll 40 Prozent der Einbaukosten an den Staat abgeben können. „Durch die Abwrackprämie werden Wärmepumpen gegenüber Ölheizungen günstiger“ sagte Johannes Wagner vom Energiewirtschaftlichen Institut in Köln (EWI) der „FAS“.