Bundeskanzler Olaf Scholz und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) haben das BMW-Motorradwerk in Spandau besichtigt. Ein Fokus lag auf der Elektromobilität. Ein Teil der bis zu 800 Motorräder, die BMW dort täglich produziert, ist vollelektrisch. So ließen sich beide Politiker am Montag Details über Fertigung, Digitalisierung, Logistik und Qualitätssicherung erläutern und sprachen mit Beschäftigten. Außerdem wählt Berlin am 12. Februar. Da kann ein wenig sozialdemokratische Wahlkampfhilfe sicher nicht schaden.
Bei dem Termin bei BMW handle es sich keineswegs um Wahlkampf, hieß es aber aus dem Kanzleramt. Regelmäßig besuche der Kanzler Unternehmen irgendwo im Lande – üblicherweise frage er dann, ob die örtliche Politik dabei sein wolle. Im Übrigen beginne der Wahlkampf erst mit dem Hängen von Plakaten – also am 2. Januar.
Ein Besuch also ohne jeden politisch-terminlichen Hintergedanken? Nun ja. Auf jeden Fall gab es einiges zu sehen, zu besprechen und zu besteigen. Großformatige Maschinen zum Beispiel. Auf eine, ein Polizeimotorrad, setzte sich Scholz also – nach einigem Zögern, dann aber mit Vergnügen. Giffey stand daneben, lächelte still und überließ ihm den medienwirksamen Auftritt.
Und was blieb inhaltlich vom Termin in Haselhorst? Nach Einschätzung von Scholz werde Deutschland auch nach der Transformation in eine emissionsfreie Zukunft ein bedeutender Industriestandort bleiben. „Das wird verbunden sein mit hoch qualifizierter Arbeit, die für unser Land typisch ist und auch in Zukunft typisch bleiben muss.“
Franziska Giffey sagte, das Motorradwerk sei ein Beispiel dafür, dass Industrieunternehmen Berlin die Treue hielten, sich aber auch entwickeln und verändern müssten. Das Logo Berlin Built auf BMW-Motorrädern aus der Hauptstadt stehe dafür, „dass Nummer eins klasse Produkte, perfekte Technologie, neue, innovative Kraft aus Berlin kommt und in die Welt geht“.

