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SPD-Spitzenmann gibt Einschätzung ab: Können Scholz und Pistorius die Partei gemeinsam zum Wahlsieg führen?

Boris Pistorius lässt Olaf Scholz im Rennen um die Kanzlerkandidatur der SPD den Vortritt. Können die beiden jetzt auch als Team erfolgreich sein?

Verteidigungsminister Boris Pistorius ließ Olaf Scholz in der K-Frage den Vortritt.
Verteidigungsminister Boris Pistorius ließ Olaf Scholz in der K-Frage den Vortritt.RALF HIRSCHBERGER/AFP

Es ist erst ein paar Tage her, da erklärte Boris Pistorius, nicht als Kanzlerkandidat der SPD zur Verfügung zu stehen. Olaf Scholz sei der „richtige Kanzlerkandidat“, sagte der Verteidigungsminister. Er stehe für „Vernunft, Ruhe und Besonnenheit und für einen klaren Kompass“. Worte, die SPD-Anhänger auf eine gute Zusammenarbeit der beiden hoffen lassen. Eine Hoffnung, die auch Generalsekretär Matthias Miersch teilt.

Dem Deutschlandfunk sagte er jetzt: „Boris Pistorius ist ein hervorragender Verteidigungsminister und wird mit Olaf Scholz zusammen ein gutes Team bilden.“ Miersch hob zugleich die wichtige Rolle von Pistorius für den anstehenden Wahlkampf hervor und beschwor die Einheit der Partei. „Alle Mitglieder vereint, dass es um die sozialdemokratischen Grundwerte geht.“

Doch wie schlecht es um diese angebliche Einheit steht, offenbarte nicht zuletzt der Kongress der Jusos am Wochenende. Dort wurde klar Kritik am Vorgehen der Parteispitze in den vergangenen Tagen geäußert – und insbesondere General Miersch hart in die Pflicht genommen. „Wir sollen in einen historischen Bundestagswahlkampf ziehen – und die SPD verstolpert die Kanzlerfrage!“, tadelte eine Delegierte aus Münster. „Warum wart ihr so unvorbereitet auf diese Debatte? Es ist euer fucking Job, Dynamiken in dieser Partei zu erkennen und dann tatsächlich auch Angebote zu machen.“

SPD-Chef Klingbeil verteidigt Vorgehen in der K-Frage

Parteichef Lars Klingbeil verteidigte derweil am Wochenende noch einmal die öffentlich geführte Diskussion um die K-Frage innerhalb der Partei. „Mein Führungsanspruch ist schon, dass man in die Partei reinhorcht, dass man Debatten führt, dass man in unterschiedlichen Szenarien auch denkt“, sagte er ebenfalls dem Deutschlandfunk. „Diese Zeit wollten wir uns nehmen.“ Zugleich räumte Klingbeil ein, dass er sich den Prozess anders vorgestellt hatte. Alle in der SPD wüssten, „dass man das hätte anders machen müssen“. Wie der Prozess idealerweise ausgesehen hätte, verriet er allerdings nicht.