Goethe Institut

Sanktionen: Russland sperrt Konten des Goethe-Instituts

Ein herber Schlag für das deutsche Kulturinstitut. Offenbar sind die Sanktionen eine Antwort auf die Ermittlungen gegen das Russische Haus in Berlin.

Werden die Goethe-Institute in Russland die Kontensperrungen überleben?
Werden die Goethe-Institute in Russland die Kontensperrungen überleben?Fabian Sommer/dpa/Archivbild

In Russland sind die Konten des deutschen Goethe-Instituts gesperrt worden. Das bestätigten das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut der Berliner Zeitung. Mehreren Quellen zufolge gilt der Schlag gegen das größte deutsche Kulturzentrum offenbar als Vergeltung wegen Ermittlungen der deutschen Behörden gegen das Russische Haus in Berlin. Die russische Zentralbank soll federführend hinter der Kontensperrung stehen. 

Vergeltungsmaßnahmen gegen das deutsche Kulturinstitut kündigte Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums schon im Januar 2023. Sie verurteilte in einer Rede vor Pressevertretern Ermittlungen gegen das Russische Haus in Berlin.„Sollte sich die Lage rund um das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin nicht normalisieren, werden Vergeltungsmaßnahmen gegen die Goethe-Institute in Moskau, St. Petersburg und Nowosibirsk nicht lange auf sich warten lassen“, sagte sie vor mehr als zwei Monaten. Dabei wurde in Berlin geprüft, ob der Betrieb des Russischen Hauses gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoße.

Eine Sprecherin des Goethe-Institut kündigte der Berliner Zeitung an, die Entscheidung russischer Behörden zu prüfen. „Es geht darum unsere Angebote weiter am Laufen zu halten.“ So sollen auch in den kommenden Tagen weiterhin Sprachkurse und Prüfungen an den Niederlassungen des Goethe-Instituts stattfinden.

Das Goethe-Institut ist seit über 30 Jahren in Russland aktiv und einer der Hauptakteure des deutsch-russischen Kulturaustausches. Nach dem Ende des Kalten Krieges eröffnete das Kulturinstitut in Moskau im Gebäude der ehemaligen DDR-Botschaft ihr erstes Russland-Büro. Das Institut wurde als Nichtregierungsorganisation zur Förderung der deutschen Sprache und zum Ausbau der internationalen Zusammenarbeit im Kulturbereich gegründet. Neben Sprachkursen und Fortbildungsprojekten wurden auch Bibliotheks- und Kulturprojekte organisiert. Später folgten weitere Büroöffnungen in der „nördlichen Hauptstadt“ Sankt Petersburg und Nowosibirsk.