Zu früh gefreut. Die Berliner Verwaltung verzichtet doch nicht ab sofort auf Gendersprache und verweigert damit weiter der großen Mehrheit jener, für die der Apparat da ist, den Respekt. Der Regierende Bürgermeister hatte Hoffnungen geweckt. Redefreiheit im direkten Sinn des Wortes hätte in die Büros zurückkehren können.
Seit Einführung der Sprachquälregeln im Jahr 2012 litten dort Tausende unter dem Unsinn, der „sensibel“ sein, Gleichberechtigung und Inklusion befördern soll und das Gegenteil bewirkt: Exklusion aller, die den Kunstsprech nicht verstehen, übergriffig gegen alle, die an dem brutalen Unsinn solcher Konstruktionen wie tote Radfahrende, streikende Mitarbeitende oder kiffende Studierende leiden. Klingt so die von Franziska Giffey als „Anspruch“ beschriebene „geschlechtergerechte Sprache, die unsere moderne Gesellschaft abbildet“?
Der Auftraggeber des öffentlichen Dienstes, das Volk – ob deutsche Muttersprache oder im Sprachlernprozess – hat ein Recht auf verständliche, ideologisch neutrale Kommunikation vom Amt. Wer so reden will, riskiert derzeit Denunziation durch Gendersprachwächter:innen wegen Zuwiderhandlung, gefolgt von Maßregelung. Kein Witz, das kommt heutzutage vor – und nicht nur in Amtsstuben.
An Universitäten unterwerfen sich ansonsten eigenständig denkende Leute, weil sie um Abschlüsse fürchten. Es ist ein Jammer, wie sich erwachsene, gebildete Menschen durch Anpassung geistig kleinmachen, sich beugen und abstumpfen – und sich im Privaten über den Druck im Dienst beklagen.




