Bundeskanzler Olaf Scholz beglückwünscht sich in diesen Tagen vermutlich regelmäßig selbst zu seiner exzellenten Personalauswahl. Jener Minister, den er lediglich auf das Drängen von außen in seine Mannschaft genommen hat, weil er befürchtete, er könnte kaum steuerbar sein – ausgerechnet jener Minister namens Karl Lauterbach steuert sich selbst geradezu mustergültig auf Scholz-Kurs. Das hat sich am Mittwoch in der Bundespressekonferenz sehr deutlich gezeigt.
Am Vorabend hatte die Ministerpräsidentenkonferenz gemeinsam mit der Regierung das getan, was sie am besten kann: Sie hat unangenehme Entschlüsse in Sachen Pandemie vermieden. Früher hätte Karl Lauterbach am Tag danach sehr ernst seine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass man angesichts der drohenden Omikron-Welle mehr tun müsse. Jetzt aber sieht die Republik einen Gesundheitsminister gleichen Namens, der erläutert, dass Kontaktbeschränkungen die richtige Maßnahmen sind, auch wenn sie erst nach Weihnachten kommen.


