Berlin

Grüne Ex-Senatorin rechnet mit Franziska Giffey ab: „Narzisstische Neigungen“

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Senat ist Ex-Gesundheitssenatorin Ulrike Gote zurück in Kassel. Dort ließ sie ihrem Ärger über die SPD laut einem Bericht freien Lauf.

Die frühere Gesundheitssenatorin Ulrike Gote.
Die frühere Gesundheitssenatorin Ulrike Gote.Berliner Zeitung/Paulus Ponizak

Der Frust über die Folgen der Berliner Abgeordnetenhauswahl scheint bei Ulrike Gote (Grüne) tief zu sitzen. Vor allem mit SPD-Chefin Franziska Giffey hat die frühere Gesundheitssenatorin offenbar noch die eine oder andere Rechnung zu begleichen.

Zurück in Kassel, von wo Gote im Jahr 2021 nach Berlin gewechselt war, hat die 57-Jährige kürzlich mit der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) über den Wahlkampf und die anschließenden Wochen gesprochen.

Laut HNA berichtete die Grünen-Politikerin von einer Kampagne, die der damalige Koalitionspartner SPD gegen sie persönlich gefahren habe. So hätten die Sozialdemokraten die Debatte um Gotes Pendelei zwischen Berlin und Kassel wieder aufgewärmt. Zur Erinnerung: Weil sie zumindest zeitweise zwischen den beiden Städten pendelte, wurde die Grünen-Politikerin vor allem von der Opposition kritisiert. Ein Mitglied des Gesundheitsausschusses nannte sie „Wanderarbeiterin“.

Die damalige Regierungschefin Giffey, so zitiert die HNA, habe die Berliner SPD laut Gote skrupel- und rücksichtlos auf CDU-Kurs gebracht. Dann habe sie die Zusammenarbeit mit den Koalitionspartnern Grünen und Linke beendet und sich den Posten der Stellvertretenden Regierenden Bürgermeisterin gesichert. Gote unterstellt Giffey, die mittlerweile Wirtschaftssenatorin ist, „narzisstische Neigungen“.

Die Grünen-Politikerin kam 2021 aus dem nordhessischen Kassel nach Berlin. Als Senatorin für Gesundheit und Wissenschaft hatte sie vor allem die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Wie es für die 57-Jährige weitergeht und ob sie weiterhin das politische Geschehen in der Hauptstadt kommentiert, ist offen. Kurz vor ihrem Ausscheiden aus der Senatsverwaltung sagte ein Sprecher der Berliner Zeitung, Gote werde „sich nach ihrer Amtszeit neuen Aufgaben widmen und ist dazu bereits in Gesprächen“.