Essay

Nach Polen-Wahl: Die neue Tusk-Regierung muss wie Kaczynski regieren, um das Land zu verändern

Die Opposition hat gewonnen. Doch kann sie auch regieren? Es wird schwierig werden. Nur autoritär wird es Veränderung geben. Ein Essay.

Er könnte bald Polens Premierminister werden: Donald Tusk
Er könnte bald Polens Premierminister werden: Donald TuskAP/Petr David Josek

Polens (noch) regierende Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ist die Verkörperung der wahren polnischen Werte, repräsentiert die Mehrheit der Polen oder sogar alle Polen, und wer deshalb Partei und Regierung kritisiert, der ist anti-polnisch, polenfeindlich oder sogar rassistisch. Das pflegten PiS-Parteifunktionäre in den letzten Jahren zu wiederholen wie eine Litanei. Und viele außerhalb des Landes begannen es nach einiger Zeit zu glauben.

Es wäre ja auch absurd gewesen, davon auszugehen, eine Partei könnte ein ums andere Mal Wahlen gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit gewinnen. Die Erklärung für das scheinbare Paradox: Die schweigende Mehrheit ging nicht wählen.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar