Antisemitismus

Nach Angriff auf Juden: An der Freien Universität Berlin brodelt es

Die Uni-Leitung hält sich nach der Attacke auf einen jüdischen Studenten bedeckt. Eine Exmatrikulation des Täters wird ausgeschlossen. Shahak Shapira findet das skandalös.

Die Freie Universität in Berlin-Dahlem ist seit Monaten Schauplatz hitziger Proteste zum Nahost-Konflikt.
Die Freie Universität in Berlin-Dahlem ist seit Monaten Schauplatz hitziger Proteste zum Nahost-Konflikt.Schoening/imago

Vor der Rostlaube sitzen Studenten in kleinen Grüppchen auf Bänken zusammen, das Wetter ist ungewöhnlich mild für Februar, sie tippen in der Sonne auf ihren Laptops, leihen einander Drehtabak. Studenten, die wir im Hauptgebäude der Freien Universität (FU) in Berlin-Dahlem antreffen, wollen sich zu dem Vorfall „lieber nicht“ äußern. Kommt das Gespräch auf Lahav Shapira, jenen Kommilitonen, der am Freitag zusammengeschlagen wurde, herrscht schnell betretenes Schweigen.

Einer spricht vom Gefühl des „Generalverdachts“, der jetzt alle Studierende der FU betreffe. Hier gebe es durchaus viele, die Verständnis haben für die Wut propalästinensischer Aktivisten. Tatsächlich ist die Universität seit Monaten Schauplatz hitziger Proteste, bei denen teils offen antisemitische Parolen gerufen wurden.

Berliner Zeitung

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