Zwei Grundübel prägen nicht allein die Außenpolitik Deutschlands: ihr Übermaß an Moralismus, oft genug gepaart mit Heuchelei, und ihr generelles Unvermögen, die neu entstehende multipolare Weltordnung aktiv mitzugestalten. Deutsche Eigeninteressen selbstbewusst zu vertreten, ja, sie auch nur zu benennen, fällt hiesigen Entscheidern schwer. Die in Politik und Medien tonangebenden „Transatlantiker“ haben ihre Rolle als dankbare Vasallen Washingtons so sehr verinnerlicht, dass ihnen allein der Gedanke, den Schurken dieser Welt auf Augenhöhe zu begegnen, offenbar schier unerträglich ist. Allen voran gilt das für Russland, China und den Iran.

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