Mathilda Huss betritt das Landhaus Adlon durch die Hintertür. Auf Plateaupumps läuft sie durch enge Flure und Säle, von denen der Blick über den Garten zum Lehnitzsee reicht. Ihre Schritte hallen durch das leere Haus. Es ist ein kühler Junitag, im Innenhof sitzen zwei Männer im Bademantel. Hotelgäste, die einzigen weit und breit.
Huss erzählt von großen Hochzeiten, die früher hier gefeiert wurden. Von Sängern und Models, die für ein Wochenende kamen, gut zahlende Gäste. Sie lacht bitter. „Solche Hochzeiten gibt es zurzeit weniger.“ Wer will schon an einem Ort heiraten, von dem Politiker bis heute behaupten, hier seien Deportationen geplant worden?

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
