Ukraine-Krieg

Linken-Landesparteichef fordert Ende der Selbstbeschäftigung

Der brandenburgische Landeschef der Linken, Sebastian Walter, fordert von seiner Partei ein Ende der Selbstbeschäftigung. „Die Menschen in diesem Land erwart...

Sebastian Walter, Fraktionsvorsitzender Die Linke im Landtag von Brandenburg, spricht in der Debatte des Landtages.
Sebastian Walter, Fraktionsvorsitzender Die Linke im Landtag von Brandenburg, spricht in der Debatte des Landtages.Jens Kalaene/dpa

Eberswalde-Der brandenburgische Landeschef der Linken, Sebastian Walter, fordert von seiner Partei ein Ende der Selbstbeschäftigung. „Die Menschen in diesem Land erwarten von uns, dass wir uns um ihre Probleme kümmern, nicht um unsere eigenen Befindlichkeiten“, sagte Walter am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund ist der Richtungsstreit zwischen der Parteispitze und dem Lager der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht.

„Das Land schlittert in eine Wirtschaftskrise ungekannten Ausmaßes, viele wissen nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen“, betonte Walter, der auch Linke-Fraktionschef im Landtag ist. „Während die Regierung versagt und die Rechten eine Spaltung der Gesellschaft forcieren, liegt es an einer Linken, den Menschen Halt zu geben und Mut zu machen, dass eine andere Politik möglich ist.“ Nötig sei dafür auch inhaltliche Klarheit. Probleme müssten miteinander und in den zuständigen Gremien geklärt werden statt in der Öffentlichkeit. „Das zerstört Vertrauen“, warnte der Landeschef.

Wagenknecht hatte mit einer Bundestagsrede zum Stopp der Russland-Sanktionen Kritik in den eigenen Reihen ausgelöst. Sie hatte der Bundesregierung vorgeworfen, einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen Russland „vom Zaun zu brechen“. Die Parteispitze und etliche Linken-Politiker gingen auf Distanz. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, trat wegen der Rede aus der Partei aus.