Bundestagswahl

Das letzte TV-Duell: Merz spricht vom Tod, Scholz denkt wirklich, er wird Kanzler

Bei dem TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz geht es überraschend viel um Persönliches. Wirtschaft und Migration spielen die Hauptrollen. Die TV-Kritik.

Fair Play: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Herausforderer Friedrich Merz (CDU).
Fair Play: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Herausforderer Friedrich Merz (CDU).AFP

Am Mittwoch ist der Endspurt des kurzen Winterwahlkampfs eingeläutet worden: Das letzte Kanzlerduell vor der Bundestagswahl zwischen Olaf Scholz (SPD) und Unions-Herausforderer Friedrich Merz, moderiert von Bild-Chefredakteurin Marion Horn und Welt-Chefredakteur Jan Philipp Burgard. Es war schon am Nachmittag im Welt-Studio in Berlin aufgezeichnet worden und wurde am Abend ausgestrahlt. Wir waren bei der TV-Aufzeichnung im Axel-Springer-Neubau dabei.

Das Duell war insgesamt schnelllebiger als die vorhergegangenen – und persönlicher. Über Strecken wirkte es so, als hätte Scholz endlich seine Rolle gefunden. Vier Tage vor der Bundestagswahl gab sich der noch amtierende Bundeskanzler angriffslustig, vergleichsweise nahbar und größtenteils souverän. Damit verfestigt sich der Eindruck der vergangenen Debattenformate, in denen der Kanzler auch durch seine Körpersprache demonstriert hatte, dass er sich als Herausforderer sieht. Ein Herausforderer, der fest davon auszugehen scheint, noch immer eine realistische Chance auf die Kanzlerschaft zu haben.

Merz zeigte sich von seiner menschlichen Seite: Er erzählte von familiären Schicksalsschlägen, ließ sich von Scholz nicht aus der Ruhe bringen. Er verfolgte seine in den vorherigen Duellen genutzte Taktik, Unterschiede zu markieren, ohne zu aggressiv aufzutreten, weiter.

Berliner Zeitung

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