Kommentar

Von Merkel lernen, heißt mit Merkel brechen: Merz muss sie abservieren, wie sie einst Helmut Kohl

Die Deutschen wollen die Fehler von Merkels Migrationspolitik behoben sehen. Sie selbst verteidigt ihr Erbe. Die CDU sollte es so machen, wie Merkel es mit Kohl tat. Ein Kommentar.

September 2024: Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, überreicht Angela Merkel zu ihrem 70. Geburtstag einen Blumenstrauß.
September 2024: Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, überreicht Angela Merkel zu ihrem 70. Geburtstag einen Blumenstrauß.Kay Nietfeld/dpa

Die CDU hat sich in den Staub geworfen, um es Merkel recht zu machen. Sie haben alles versucht, um die Ex-Kanzlerin nach ihrem Ausscheiden bei Laune und in der Partei zu halten. Den Ehrenvorsitz hatten sie ihr angeboten: abgelehnt. Einladung zu Treffen mit der Parteispitze: abgelehnt. Ihren 70. Geburtstag richteten sie aus, nachdem Generalsekretär Carsten Linnemann monatelang nicht sagen konnte, ob sie das wolle. Und statt Friedrich Merz nach seiner Ernennung zum Kanzlerkandidaten der Union zu unterstützen, kanzelte sie ihn im Spiegel ab: „Wer so weit gekommen ist, muss über irgendwelche Eigenschaften verfügen, die ihn dazu befähigen. Ja, man wird nicht ohne Grund Kanzlerkandidat.“ Fähigkeiten, die sie offensichtlich nicht erkennen kann. Sie hat die CDU seit 2021 nach Strich und Faden vorgeführt.

Berliner Zeitung

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