Politik

Berichte: Auch Vorstand der Grünen Jugend tritt zurück – alle verlassen die Partei

Nachdem die Grünen-Chefs, Ricarda Lang und Omid Nouripour, vormittags ihren Rückzug erklärten, setzten die Chefinnen der Grünen Jugend am Abend einen drauf: Sie treten zurück und verlassen die Partei.

Katharina Stolla, Vorsitzende der Grünen Jugend, will aus der Partei austreten und verlässt den Vorstand der Grünen Jugend.
Katharina Stolla, Vorsitzende der Grünen Jugend, will aus der Partei austreten und verlässt den Vorstand der Grünen Jugend.Kay Nietfeld/dpa

Wie der Spiegel berichtet, haben die Vorsitzenden der Grünen Jugend, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, ihren Rücktritt von ihren Ämtern und ihren Austritt aus der Partei erklärt. Gemeinsam mit dem Rest des insgesamt zehnköpfigen Vorstands wollen sie die Partei ganz verlassen. Das berichtete am Mittwochabend zunächst das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf die Bundestagsfraktion der Grünen.

Wenig später zitierte die Deutsche Presse-Agentur aus einem internen Brief an die grüne Parteiführung, den – wie es heißt – alle zehn Vorstandsmitglieder der Nachwuchsorganisation unterzeichnet hätten. „Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen – und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt“, heiße es in dem Schreiben. Dauerhaft sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben als die eigene Partei umsetzt.

Am Vormittag hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag der Grünen ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf begleiten soll.

Auch für viele führende Grüne kam die Ankündigung von Nouripour und Lang, die damit auch die Konsequenz aus den schlechten Ergebnissen der Partei bei den letzten Landtagswahlen zogen, überraschend.