Analyse

Will Trump den Regimewechsel in der Ukraine? Selenskyj antwortet

Die Lage in den amerikanisch-ukrainischen Beziehungen bleibt dramatisch. Macron will die Interessen der EU sichern, Selenskyj sich Trumps Einmischung verwehren. Die Analyse.

Keine echten Verbündeten mehr: Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj
Keine echten Verbündeten mehr: Donald Trump und Wolodymyr SelenskyjAP

Die US-Administration von Donald Trump hat über die vergangenen Wochen mehrfach signalisiert, dass die USA nicht länger als faktischer Sicherheitsgarant für die Nato und Europa auftreten möchten. Stattdessen scheint Washington bestrebt zu sein, engere Beziehungen zu Russland aufzubauen. So bezeichnete US-Außenminister Marco Rubio den Ukrainekrieg in einem Interview mit Fox News als einen „Stellvertreterkrieg zwischen den Atommächten USA und Russland“, der beendet werden müsse. Diese Einschätzung durch einen hochrangigen US-Regierungsvertreter markiert eine überraschende Wende und stellt einen fundamentalen Kurswechsel in der amerikanischen Ukrainepolitik dar.

Vor dem Hintergrund eines möglichen Rückzugs der USA aus Europa und der wachsenden Bedrohung durch Russland positioniert sich Frankreich zunehmend als Führungsmacht am europäischen Kontinent. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron setzt sich seit langem für ein strategisch autonomes Europa ein, das in Sicherheitsfragen nicht von den USA abhängig ist. Nur einen Tag, nachdem die USA den Geheimdienstaustausch mit Kiew eingestellt haben, bot der französische Verteidigungsminister der Ukraine nachrichtendienstliche Unterstützung an. Auch plädierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am 5. März 2025 für Gespräche mit europäischen Partnern über die Zukunft der europäischen Sicherheit und konkrete Schritte bei der Beendigung des Ukrainekrieges. „Die Zukunft Europas darf nicht in Washington oder Moskau entschieden werden“, betonte Frankreichs Präsident. „Ich möchte glauben, dass die Vereinigten Staaten an unserer Seite bleiben werden. Aber wir müssen bereit sein, falls dies nicht der Fall sein sollte.“

Berliner Zeitung

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