Geopolitik

UN-Gesandter warnt: Wird Syrien der nächste Libyen-Fall?

Nach dem Sturz des Assad-Regimes befindet sich Syrien in einer gefährlichen Übergangsphase. UN-Gesandter Geir O. Pedersen warnt, ohne Reformen und Deeskalation drohe dem Land eine Zersplitterung wie in Libyen.

Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, spricht am 18. September in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, spricht am 18. September in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.Xinhua/imago

Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir O. Pedersen, warnt vor einem Abgleiten des Landes in libysche Verhältnisse. Syrien befinde sich nach dem Sturz von Baschar al-Assad Ende 2024 „auf Messers Schneide“ und brauche eine „Kurskorrektur“, sagte Pedersen im Gespräch mit der Financial Times am Dienstag. „Im schlimmsten Fall könnte Syrien zu Libyen werden“, ergänzte er mit Blick auf den seit Jahren andauernden Bürgerkrieg im nordafrikanischen Land. Das Risiko wachse mit jeder Verzögerung bei Reformen im Sicherheits- und Justizbereich. Immer wieder höre er, der Präsident habe seine eigenen Leute nicht unter Kontrolle. Was für ein Signal sei das, fragte Pedersen mit Blick auf Präsident Ahmed al-Sharaa. Nach seinem Eindruck ist noch nicht angekommen, wie ernst die Lage für den gesamten Übergang in Syrien ist.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar