Der ukrainische Überraschungsangriff auf die Region Kursk bestimmt nun schon seit fast zwei Wochen das Kriegsgeschehen im Osten Europas. Die Offensive soll allen voran aus der Feder des ukrainischen Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyj stammen. Der Saluschnyj-Nachfolger habe mit den ukrainischen Kursk-Erfolgen an Autorität in Kiew gewonnen. Wie nun jedoch berichtet wird, stand der General – aufgrund vorrückender russischer Truppen im Donbassgebiet – unter enormem Druck. Die ukrainische Militärführung soll zudem bis kurz vor dem Überfall damit gerungen haben, welche westrussische Region man angreifen wolle.
Für die Ukraine war die Ausgangslage vor den Kursk-Angriffen nämlich äußerst prekär: Entlang der über 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine verlor Kiew zunehmend die Kontrolle über immer mehr Siedlungen und Dörfer; Militärs und Politiker zankten schon traditionell über Strategien und Ausrichtung der Armee; Kiew wartete monatelang auf militärische Unterstützungspakete aus dem verbündeten Westen. Wie der britische Economist berichtet, stand Oberbefehlshaber Syrskyj sogar kurz vor seiner Ablösung. Die Gerüchteküche brodelte, zwischen dem mächtigen Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, und Syrskyj herrsche ein Zwist. Syrskyj habe zudem die Erwartungen als Nachfolger seines omnipräsenten Vorgängers Walerij Saluschyj nicht erfüllen können.

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