Gastbeitrag

Ukraine: Es gibt Leute um Selenskyj, die sich auf Trump freuen

Wie muss man Trumps Einfluss auf mögliche Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland einschätzen? Eine Analyse.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump trifft Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, im Trump Tower am 27.9.2024.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump trifft Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, im Trump Tower am 27.9.2024.Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

„Ich hatte ein ausgezeichnetes Gespräch mit Präsidenten Trump und gratulierte ihm zu seinem historischen Erdrutschsieg […] Wir vereinbarten, einen engen Dialog zu führen und unsere Zusammenarbeit voranzutreiben. Eine starke und unerschütterliche Führung der USA ist für die Welt und für einen gerechten Frieden von entscheidender Bedeutung“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 6. November 2024 auf seinem X-Account. Hinter den freundlichen Worten versteckt sich freilich die Sorge der ukrainischen Führung vor der Unberechenbarkeit des neuen alten US-Präsidenten.

Dennoch wird der Wahlsieg Donald Trumps im direkten Umfeld des ukrainischen Präsidenten nicht ausschließlich negativ gesehen. Wie Paul Ronzheimer treffend formuliert, sei die US-Unterstützung durch die Biden-Administration in den vergangenen Monaten so gezügelt worden, dass „die Ukraine am Ende keine Ziele“ mehr erreichen konnte und „in einen Negativ-Strudel geraten“ sei. Und ungeachtet aller Unvorhersehbarkeit Donald Trumps liege die Hoffnung darin, dass Trumps Ego „einen schlechten Deal mit Putin“ nicht zulassen und in eine Gegenreaktion gipfeln werde.

Berliner Zeitung

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